Mit dem Filz den Krebs besiegt

Handarbeiten waren eigentlich nie so ihr Ding. Carola Hinz lächelt ein bisschen. Das sei etwas, das sie von ihrer Mutter und ihrer Oma nie übernommen hatte. Doch eine schwere Krebserkrankung vor fast zehn Jahren hatte ihr Leben geändert. Nachdem alles überstanden war, bekam die Kremmenerin von ihrem Arzt einen Rat: „Suchen Sie sich ein Hobby.“ Das Gitarrespielen hat nicht funktioniert, stattdessen wandte sich die heute 53-Jährige dem Filzen zu.

„Dabei kann ich mich richtig entspannen“, sagt sie. „Das ist wie Meditation, ich kann dabei sehr gut abschalten.“ Ihr Hobby und der Spaß daran habe sicherlich einen hohen Anteil, dass der Krebs bislang nicht zurückgekehrt sei, so Carola Hinz. Heute und am Sonntag nimmt sie erstmals an den „Tagen der offenen Ateliers“ teil.

Seit 2006 filzt sie nun schon. Sie verarbeitet Schafswolle, diese wird mit Wasser und Seife nassgerieben, wodurch sich das Gewebe miteinander verbindet. Dann muss es noch gewalkt werden, so dass es hart wird. „Am liebsten mache ich Schals und Taschen“, erzählt Carola Hinz. In ihrer Werkstatt an der Mühlenstraße hat sich bereits einiges angesammelt. Da liegen Hüte, Filzketten, aber auch Broschen, Ketten oder eine Art Brettspiel.
Anfangs machte sie das alles nur für sich. „Aber das hat dann Ausmaße angenommen“, erinnert sich die Kremmenerin. „Meine Tochter meinte irgendwann zu mir: Du filzt uns alle noch ein.“ Die Tochter gab dann auch den Anstoß, etwas von der Filzkunst zu verkaufen. Im Internet gibt es mit DaWanda.com ein Portal für selbstgestrickte Mode und andere selbsthergestellte Dinge. Über diese Plattform verkauft sie immer wieder einige von ihren Filzprodukten. Inzwischen erledigt sie auch Auftragsarbeiten.

Carola Hinz aus Kremmen stellt heute und morgen beim „Tag der offenen Ateliers“ ihr Hobby vor

MAZ Oranienburg, 3.5.2014

KREMMEN
Sie zeigt auf eine grüne Tasche mit mehreren roten Blüten dran – alles aus Filz. Allein die Blüten bestehen aus drei Einzelteilen. „Ich kann gar nicht so genau sagen, wie lange ich dafür gebraucht habe“, sagt Carola Hinz.
Gestern bereitete sie in ihrer Werkstatt und dem Garten in der Kremmener Mühlenstraße 27a das Fest zum offenen Atelierstag vor. Die Spinngruppe Oberhavel ist auf ihrem Hof ebenfalls zu Gast. Interessierte können sich heute und am Sonntag die Werkstatt ansehen, aber auch selbst aktiv werden und erste Filzversuche unternehmen. „Selbstgebackenen Kuchen gibt es auch“, sagt Carola Hinz.


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