ZAPPER VOR ORT: Murmel Murmel

DI 29.04.2014 | Berlin, Volksbühne

Murmel Murmel Murmel Murmel Murmel Murmel Murmel Murmel Murmel Murmel Murmel Murmel Murmel Murmel Murmel Murmel Murmel Murmel Murmel Murmel Murmel Murmel Murmel Murmel Murmel…

Reicht erst mal.
„Murmel“ ist aber das Wort, das uns am Dienstag in der Volksbühne knapp 85 Minuten lang um die Ohren gehauen wurde. Und nur das. Murmel Murmel.
Deshalb hieß das Stück überraschenderweise auch genauso. Herbert Fritsch brachte Dieter Roths Ein-Wort-Stück auf die Bühne. Und es ist, nun ja, gewöhnungsbedürftig.

Eines muss man sich klar sein – und man wird sich das auch schnell klar: Einen Sinn hat das alles nicht. Null. Nie. Da sind elf Schauspieler, die slapstickmäßig rumhüpfen, rumkreischen, die sich bewegen und: Murmel.
In allen Variationen. Emotionslos gesprochen, geschrien, gesungen, gehaucht. Und das mal in Ganzkörperanzügen, mal in Ballettröckchen.

In all seiner Scheißigkeit ist das Stück dann aber doch ganz gut. Lässt man mal das doofe, murmelige Grundkonzept an sich weg, muss man defintiv die Arbeit der Schauspieler würdigen. Denn das Gemurmel hat – ja, wirklich – manchmal ein Konzept. Da muss unglaubliche Konzentration gefragt sein, wenn „Murmel“ im Chor in bestimmten Intervallen aufgesagt werden muss. Und ein bisschen lustig ist dieser Mist ja auch.
Geradezu grandios ist aber die musikalische Begleitung von Ingo Günther, sphärisch, wummernd, säusend, auf jeden Fall klangstark. Auch das Bühnenbild mit bunten und beweglichen Bühnenwänden funktioniert prächtig und sorgt für Überraschungen.

Eines kann man sagen: „Murmel Murmel“ ist ein Erlebnis, aber eines, das man nicht zweimal erleben muss. Die Sache mit der doch irgendwie guten Scheißigkeit muss man ja nicht noch extra ausreizen.


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