Tagesschau: Das neue Studio

SA 19.04.2014 | 20.00 Uhr | Das Erste

17 Jahre. So lange hat sich die ARD Zeit gelassen, auf eine Beschwerde von mir zu reagieren. Aber immerhin, sie hat reagiert.
Als die Nachrichtensendung 1997 ein neues Design bekam, schrieb ich an dieser Stelle, dass mir die großen Bilder, die weitläufigen Optiken im Hintergrund fehlten. Stattdessen gab’s nur noch Minibildchen hinter den Moderatoren und Sprechern.
Das ist nun wieder anders.

Modern und gleichzeitig unmodern. So präsentiert sich seit Sonnabend die neue „Tagesschau“. Herzstück ist eine 17 Meter lange Videoleinwand, auf der riesige Fotos, Grafiken und sonst noch was angezeigt werden können.
Die ARD hat nicht den Fehler des ZDF wiederholt, in ein komplett virtuelles Studio zu ziehen. Was man bei „Tagesschau“ und „Tagesthemen“ sieht, ist echt.

An einiges wird man sich aber noch gewöhnen müssen. Zum Beispiel an die sehr staatstragende Fantare zu Beginn der Sendung. Sie klingt seltsam unmodern und schwer. Die Synchronstimme von Angelina Jolie sagt nun „Hier ist das Erste Deutsche Fernsehen…“, und irgendwie klingt es sehr hart – fast wie eine Kampfansage.
Ansonsten machen die großen Bilder einiges her.
Die 20-Uhr-Ausgabe wird weiterhin gesprochen, ganz nüchtern. Und das ist gut so. 15 Minuten ohne Firlefanz – und dafür pure Informationen – sollten zu ertragen sein. Und in den „Tagesthemen“ ist mehr Raum für die Moderatoren, die sich mehr bewegen können.

Fast 24 Millionen Euro hat das neue Studio mit allem drum und dran gekostet. Nörgler sagen, das sei Gebührenverschwendung. Das ist es nicht. Das ist notwendig, dass die beste und wichtigste Nachrichtensendung fit für die Zukunft gemacht worden ist. Und wenn ein „Tatort“ gute zwei Millionen Euro kostet und der vielleicht vier- oder fünfmal gesendet wird. Dann sind für die „Tagesschau“, die mehrmals täglich sowie über lange Strecken auf tagesschau24 gezeigt wird, die Millionen gut ausgelegtes Geld.


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