Erinnerungen an legendäre Lehrer und Schulbälle

Hunderte kamen zur 100-Jahr-Feier des Runge-Gymnasiums. Ehemalige erzählten von damals.

MAZ Oranienburg, 14.4.2014

ORANIENBURG
Die große Party zum 100. Geburtstag des Oranienburger Runge-Gymnasiums war ein voller Erfolg. Hunderte Besucher kamen auf das Gelände, um sich den Neubau anzusehen, aber auch, um im alten Runge-Gebäude in Erinnerungen zu schwelgen. Schulleiter Uwe Seidler brachte es in seiner kurzen Eröffnungsrede auf den Punkt: „Keiner sieht aus wie 100, aber wir sind’s.“

Zu den Gästen gehörte auch Hartmut Günther. Der 72-Jährige besuchte von 1955 bis 1959 die Schule am Bahnhof. „Das ist irgendwie toll, wenn man sieht, was daraus geworden ist“, sagte er. Aber auch damals hätten gute Lernbedingungen geherrscht, wie er sich erinnert. „Wir hatten gute Lehrer, aber es herrschte auch ein strenges Regime, da gab es klare Verhältnisse.“ Wer keine Leistung brachte, ist be-straft worden. „Aber ich habe erst später gemerkt, was für eine schöne Zeit das war. Wir hatten nichts weiter zu tun, als zu lernen.“ Als legendär galten damals die Schulbälle in der Aula. Nach dem Abitur ist Hartmut Günther Diplomingenieur für Messtechnik geworden, er lebt nun in Birkenwerder.

Als Carola Behnke von 1971 bis 1981 die Lehranstalt am Bahnhof besuchte, hieß das Haus „Comenius-Oberschule“. Am liebsten erinnert sich die 49-Jährige, die jetzt in Berlin lebt, an ihren Kunstlehrer Brunolf Metzler. „Er hat uns durchs Leben geführt“, sagte sie. „Er war genial.“ Traurig ist Carola Behnke darüber, dass ein gemaltes Bild von Metzler im alten Schulhaus überpinselt worden ist. „Das hätte nicht gemacht werden dürfen.“ Auch findet sie es schade, dass viele der Räume runtergekommen sind. „Man sieht, dass hier nie wirklich investiert worden ist.“ Dennoch lobt sie das neue Schulhaus. „Es ist sehr offen, luftig, modern.“

Auch die Oranienburgerin Kathrin Heinrich nutzte mit ihrer Familie die 100-Jahr-Feier für eine Besichtigung. Denn auch ihr Mann, der Hennigsdorfer Musikschulleiter Ronny Heinrich, und ihre Tochter Juliane besuchten einst das Runge-Gymnasium. Sie nutzten die Chance, sich noch einmal im alten Gebäude umzusehen. „Man kennt das ja noch: die Flure und die Aula, das hatte alles sein eigenes Flair.“ Auch sie lobt das neue Haus, in dem die Rungeschüler nun seit fast zwei Jahren lernen. „Es ist modern, und mehr ihre eigene Schule, die sie in den vergangenen Jahren haben wachsen sehen.“

Noch ganz neu auf dem Runge-Gymnasium sind Daryna Voytenko und Lea Tokarkew. Sie besuchen die 7. Klasse. „Es ist eigentlich eine ganz tolle Schule“, sagt Daryna, und Lea ergänzt: „Sie ist jugendfreundlich.“ Im vergangenen Dreivierteljahr haben sie sich gut eingelebt, auch wenn es in Geschichte und Mathematik anfangs „etwas schwierig“ war. Die große 100-Jahr-Feier fanden sie spannend, die alte Generation traf dort auf die junge.


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