Zwei bei Kalwass ohne Kalwass

In der Oranienburger Schulstraße spielte sich ein Drama ab. Ein Drama unter Freunden, die vielleicht keine Freunde mehr sind.
Sie saßen sich auf zwei Bänken gegenüber, dazwischen liegt der Gehweg. Sie müssen um die 14 oder 15 Jahre gewesen sein. Beide waren sie irgendwie maulig drauf. Der eine war vom anderen schwer genervt. „Du übernachtest jedes Wochenende bei mir, das geht einfach nicht“, sagte der eine. Der andere schaute ihn kurz über den Gehweg hinweg an, dann sagte er: „Gar nicht wahr, höchstens einmal im Monat!“ Der andere widersprach ihm, das sei definitiv öfter. Sie konnten sich nicht einigen.

Gern hätte ich mich zu ihnen gesetzt. Aus purer Neugier, und weil ich mal sehen wollte, ob das bei „Zwei bei Kalwass“ damals wirklich alles so leicht war, zu klären. Ich heiße zwar nicht Kalwass, aber vielleicht wäre ja eine Einigung drin gewesen.
Was nervt dich an X?
Warum will du immer wieder bei Y übernachten?
Warum will du nicht, dass X immer wieder bei dir übernachtet?
Magst du es, bei Y zu schlafen?
Riecht X?
Liebst du Y?
Stehst du nicht auf X?
Leider werden wir nie rausfinden, was sich hinter diesem packenden Freundschaftsdrama verbarg. Ich war einfach zu unneugierig.


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