Die Schrauber haben den Blues

Acht Scheunen – acht Konzerte. Und eine Spezialeinlage. Das hatte am Sonnabend die Bluesnacht im Kremmener Scheunenviertel zu bieten.
Es war meine erste Bluesnacht. Das besondere ist, dass man zwar ein Ticket für eines der Konzerte kauft, nach der ersten Pause aber von Scheune zu Scheune wandern darf.

Was allerdings ein wenig fehlte: die Außenbespaßung. Wenn es zwischen den Scheunen irgendwo ein Lagerfeuer gäbe oder wenn irgendwo ein Grill stünde, das würde die Atmosphäre außerhalb der Konzerte noch ein bisschen mehr erhöhen.
Allerdings hatte die Bluesnacht unfreiwillig eine Spezialeingabe zu bieten. Direkt neben dem Theater „Tiefste Provinz“ boten Autoschrauber ein besonderes Spektakel: kaputte Autos nämlich. Erst wurde geschraubt, dann wurde geheult. Oder besser: der Motor zum Heulen gebracht. Minutenlang.
So stand also eine Gruppe junger Männer und Frauen vor der offenen Werkstattscheune und beobachtete den Mann im Auto, der ordentlich Gas gab. Gesund war das Auto nicht – nach jedem Gasgeben knallte es, der Scheinwerfer flackerte. Da war noch einiges zu tun, und es war ganz klar: Auch die Schrauber hatten an diesem Abend den Blues. Und alle anderen die Abgase in der Nase.


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