Tschüss gesagt – eine Stunde lang

Tschüss! Das ist leichter gesagt als getan. Es ist 21 Uhr, als sich der Kollege von der anderen Zeitung vom Gemeinde-Neujahrsempfang in Bärenklau verabschiedet. Eigentlich war das ein guter Zeitpunkt, gleich mitzugehen, aber ich war gerade in ein interessantes Gespräch vertieft.

Es ist mehr als nur eine Pflichtaufgabe, zu einem solchen Empfang zu gehen. Nirgendwo anders trifft man die Akteure einer Gemeinde an einem Ort versammelt, nur einmal im Jahr ist es möglich, so umfassende Kontakte zu knüpfen oder einfach mal mit ein paar Leuten ins Gespräch zu kommen. Und sei es nur über den letzten Winterurlaub – es macht einfach Spaß.

Aber dann sollte es dennoch so weit sein, ich verabschiedete mich von den beiden Damen, mit denen ich sprach. Aber es wäre unhöflich gewesen, einfach abzuhauen, ohne mich von den Gemeindeobersten zu verabschieden. Also noch mal rein in den Saal – und Tschüss gesagt.
Am Nachbartisch standen zwei Ortsvorsteherinnen und weitere Leute, die ich kannte. Von denen hatte ich mich schon mal verabschiedet, das war schon eine Weile her, nun stand ich doch wieder da, und wieder sind wir ins Gespräch gekommen. Über WhatsApp, und dass mir die Ortsvorsteherin da was voraus habe. Ich nutze WhatsApp nicht, sie dafür nicht das Facebook-Netzwerk.

Ein paar Minuten später wieder: Tschüss!
Und weiter zum Nebentisch – mit dem Schulleiter und weiteren Leuten von Parteien und der Gemeindeverwaltung. Und der Plausch ging weiter. Dorfklatsch, Tagespolitik, ein paar Witze und schon mal eine Terminabsprache.
Andere gesellten sich zu uns, inzwischen waren wir fast die letzten im Saal. So war das nicht geplant, ich wollte doch schon längst zu Hause sein.
Inzwischen gebe ich dem Schulleiter nun schon zum zweiten Mal die Hand, auch dem Bürgermeister, aber diesmal soll es endlich so weit sein.

Vom ersten Tschüss bis zum letzten verging eine gute Stunde. Ich sollte vielleicht einfach mal konsequenter sein. Oder einfach mal mit dem Tschüss-sagen warten.


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