Die Todesfahrt der Costa Concordia

DI 14.01.2014 | 22.50 Uhr | Das Erste

Es gibt Momente, da sitzt man fassungslos vor dem Fernseher, ungläubig und wütend.
Am 13. Januar 2012 kollidierte das Kreuzfahrtschiff „Costa Concordia“ vor einer Insel in Italien mit einem Felsen. Das Erste zeigte am Dienstagabend, was in den Stunden des Unglücks passiert ist. Es waren erschütternde Erkenntnisse.

Der Kapitän steuerte das Schiff so nah ans Ufer, dass der Felsen im Weg war. Rettungsmaßnahmen leitete er nicht ein, er ließ seine passagiere im Unklaren. Stattdessen raste er mit dem Schif wieder raus aufs Wasser – vermutlich um den Unglücksort zu vertuschen. An Bord brach Panik aus, denn das Wasser stieg immer weiter hoch. Das Schiff wurde steuerungsunfähig und trudelte zurück Richtung Ufer, dort kippte es auf die Seite. Der Kapitän gehörte zu den ersten, die vom Schiff flüchteten.

Viele der Details waren mir bis zu diesem Film nicht bekannt. Aber ich müsste an dieser Stelle eigentlich ein paar deftige Kraftausdrücke verwenden, um zu sagen, was ich von diesem Kapitän halte. Feige lenkte er Tausende ins Unglück, er versagte auf ganzer Linie – auf atemberaubend spektakuläre Weise.
Inzwischen muss er sich vor Gericht verantworten – und vielleicht hilft ja ein Film wie „Die Todesfahrt der Costa Concordia“ bei der Aufklärung.


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Kommentare

Eine Antwort zu „Die Todesfahrt der Costa Concordia“

  1. ThomasS

    Naja ich würd sagen, dieser „Kapitän“ ist die beste Illustration für den bekennten Spruch:

    „Augen auf bei der Berufswahl“.

    Wer so einen Mehrtonner mit Menschen an Bord kommandieren darf, müsste die entsprechenden Vorgaben mitbringen.
    D.h., er müsste zumindest integer und verantwortungsbewusst sein!

    Dass der Mann, der jetzt vor Gericht steht, beides nicht war, das weiß inzwischen die Welt. Er hat Mist gebaut. Doch anstatt sich selbst zu sagen „Ich habe Mist gebaut“ und zu reagieren wie ein Kapitän, hat er bei dem Versuch, sein Fehlverhalten zu vertuschen, das Leben seiner Passagiere und seiner Crew aufs Spiel gesetzt und z.T. verloren. Zu guter letzt hat er sich lieber selbst ins Rettungsboot geflüchtet, ohne dass alle Passagiere von Bord waren.

    Keine Ahnung, wer das war, der da an dem Unglücksamnd das Kommando hatte.
    Auf jeden Fall war das kein Kapitän!
    Zu einem wahren Kapitän gehören Eigenschaften wie Charakter und Verantwortungsgefühl!

    Jedoch ist damit noch nicht aller Tage Abend.
    Vielmehr würde mich die Frage interessieren:
    Wer hat eigentlich alles dafür gesorgt, dass dieser Typ letztlich ein Passagierschiff befehligen durfte?!?

    Das wäre doch mal ein Auftrag für den wahrlich investigativen Journalismus!

    Keine Sorge: Dieser „Kspitän“ wird vermutlich eh seines Lebens nimmer froh werden. Er wird aufgrund seines Fehlverhaltens vermutlich für mehrfachen Mord verurteilt werden und für den Rest seines Lebens im Knast verschwinden. Jeder Vorsatzmöder wird früher in die Freiheit emtlassen, weil er weniger Opfer auf dem Geweissen hat.

    Dieser Kapitän hat jedoch nicht vorsätzlich Menschenleben auf dem Gewissen, somdern einfach deshalb, weil er vermutlich panisch reagiert hat!

    Integre Menschen halten nach einem selbstverschuldeten Unfall selbstverständlich an, atmen dreimal tief durch und stellen aich ihrer Schuld! Andere erliegen der Panik und hauen kurzerhand ab. Wer diesen Impuls nicht nachvollziehen kann, der möge den ersten Stein werfen! Leider wurden hier nicht nur vier uder fünf Menschenleben aufs Spiel gesetzt, sondern viele. Denn der Typ, der hier Mist gebaut hat, war kein Fahrer eines Pkw oder oder ein übermüdeter Lkw-Chauffeur, sondern ein Kapitän, dem zuvor ein entsprechendes Patent verliehen worden ist!

    Die wahren Arschlöcher sind m.E. diejenigen, die dieses Patent aufgestellt haben. Das sind m.E. diejenigen, die genauer unter die Lupe genommen werden sollten. Wenn schon nicht im Gerichtsprozess, dann doch zumindest vom investigativen Journalismus. Oder …?

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