Der Januar-Julklapp

Da war neulich beim Schrottwichteln die Freude groß: ein Kasten mit Holzspielzeug zum Zusammenbauen. Leider bin ich nicht besonders begabt, was Basteleien angeht, außerdem bin ich schätzungsweise 33 Jahre zu alt dafür.
Glücklicherweise hatten die Leute vom Kremmener Scheunenviertelverein eine gute Idee. Am Sonnabend konnten dort nicht nur die alten Weihnachtsbäume verbrannt werden. Die Leute konnten auch überflüssige Geschenke mitbringen. Julklapp, kennen die meisten sicherlich von der Firmenweihnachtsfeier.

Mit viel Liebe hatte ich zuvor den Holzspielzeugkarton eingepackt, nun legte ich ihn zu den anderen Geschenken. Der Kremmener Julklapp war eine Premiere, leider nur zehn Leute machten mit. Aber immerhin.
„Wir lassen uns überraschen, was in den Päckchen drin ist“, sagte die Organisatorin. „Das können auch getragene Socken sein. Das Tauschrisiko ist eben hoch.“ Auch für sie selbst ist es der nächste Julklapp. „Ich wollte es einfach mal ausprobieren.“

Jeder,d er ein Geschenk mitgebracht hat, durfte sich dann auch eins mitnehmen. Die Erwartungen waren so lala. Ein Mann hatte Badezusatz und eine Tasse in seinem Paket – er widerum hatte vier Tassen mitgebracht. „Ein guter Tausch“, sagte der Mann.
Eine andere Frau zieht ihr Geschenk aus dem Papier und überlegt: „Was ist das?“ Die organisatorin muss sie aufklären: ein elektronischer Bilderrahmen – vermutlich ihrer. „Ist ja echt Hightech!“, so der Kommentar.

Und dann bin ich dran. Ich ziehe ein Los und nehme mir das Geschenk. es ist recht schwer. Ich bin gespannt und packe aus. Zum Vorschein kommt ein elektronisches Dartspiel – dazu noch einige Miniflaschen Schnaps. Falls es im Büro mal langweilig sein sollte – jetzt haben wir das richtige Gegenmittel.
Und meine Spielzeugsteine? Ich habe nur mitbekommen, dass die Gewinnerfamilie ein Kind dabei hatte. Vielleicht haben sie ja Spaß dran.

Die Organisatoren haben gleich am Ende beschlossen, dass es auch im Januar 2015 in Kremmen einen Julklapp geben wird.


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