MI 08.01.2014 | 22.15 Uhr | Das Erste
Thomas Hitzlsperger steht auf Männer. Damit hat er es am Mittwochabend auf Platz 1 der „Tagesthemen“ geschafft.
Eigentlich möchte man da sagen: na und?
Ja, eigentlich. Thomas Hitzlsperger aber ist Fußballer. Bis vor einem halben Jahr spielte er noch, er gehörte auch zur Fußball-Nationalmannschaft.
Nach seinem sportlichen Karriereende bekennt er sich zu seiner Homosexualität und erntet dafür von offizieller Seite nur Lob.
Das ist beruhigend, aber mal ehrlich: Was bedeutet das schon? Wichtiger ist doch, was in den Stadien passiert. Dort ist das Thema weitgehend tabu. Schwule haben im Fußball nichts zu tun, immer wieder gibt es – obwohl sich weiterhin kein aktiver Profi geoutet hat – immer wieder Anfeindungen und böse Sprüche.
Was zählt, ist auf dem Platz, und was passiert, wenn sich wirklich mal ein Profi outet, weiß niemand so genau.
Deshalb ist Hitzlspergers Outing zwar eine tolle Sache für den man dem 31-Jährigen nur Respekt zollen kann – aber auch nur ein Anfang. Denn anders als im Showbusiness oder im Politzirkus, herrscht in der Fußballarena eine sehr viele rauere Atmosphäre, die sich sehr viel unmittelbarer auf die Spieler auswirkt.
So traurig es ist, das ist immer noch Mut gefragt.
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