Im weißen Rössl – Wehe du singst!

Und jetzt alle!
„Im Weißen Rössl am Wolfgangsee, dort steht das Glück vor der Tür, und ruft dir zu: „Guten Morgen, tritt ein und vergiss deine Sorgen!“ Und musst du dann einmal fort von hier, tut dir der Abschied so weh; dein Herz, das hast du verloren im Weißen Rössl am See!“
Die bekannteste Verfilmung von „Im weißen Rössl“ ist aus dem Jahr 1960 mit Peter Alexander und Gunther Philipp. In der 2013er-Version wird auch wieder gesungen, und doch ist alles ein bisschen anders.

Für Ottilie (Diana Amft) könnte es besser laufen. Ihr Job ist stressig, und ihr Freund hat sich von ihr getrennt. Ihr Vater (Armin Rohde) nimmt sie mit nach Österreich, ins Weiße Rössl. Dort scheint immer die Sonne. Aber Ottilie ist entsetzt: Ständig trällern hier die Leute ein fröhliches Lied. Alle lächeln, alle reden schmalzig daher. Unerträglich! Als sie von einem gewissen Dr. Siedler (Tobias Licht) plötzlich einen Heiratsantrag bekommt, schlägt’s für die junge Frau 13.

Die Idee ist hervorragend. Man nehme eine Operette und zieht sie liebevoll durch den Kakao. Wenn die Leute aus dem Weißen Rössl ihre fröhlich-kitschigen Nummer abziehen und Ottilie mit den Augen rollt und nicht weiß, wie ihr geschieht, dann ist das sehr lustig. Leider aber trägt das Konzept nicht den kompletten Film.
Insbesondere der Anfang ist extrem dünn. Die Szenen sind erstaunlich schlecht gespielt, der Übergang nach Österreich wirkt mehr als beliebig und kaum nachvollziehbar.
Die Komödie ist sympathisch, irgendwie sind das alles liebenswerte, wenn auch abgedrehte Charaktere. Aber die ganz große Komödie ist es nicht geworden.
Dass „Im weißen Rössl – Wehe du singst!“ trotz großer Promotionkampagne dermaßen floppt und schon in Woche 2 nur noch im Nachmittagsprogramm der Kinos läuft, ist allerdings auch nicht verdient.

Im weißen Rössl – Wehe du singst!
D / Österreich 2013, Regie: Christian Theede
Senator, 97 Minuten, ab 6
6/10


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