Finsterworld

Willkommen in Finsterworld! Es ist ein Ort voller Geheimnisse. Vordergründig eine Idylle, aber wenn man mal hinter die Kulissen schaut, dann ist das mit der Idylle so eine Sache…

Da ist Fußpfleger Claude Petersdorf (Michael Maertens). Unterwegs ins Altersheim wird er vom Polizisten Tom (Roland Zehrfeld) angehalten. Telefonieren am Steuer! Tom widerum ist auf dem Weg zu einem Funevent, bei dem sich alle als Plüschbären verkleiden. Seine Freundin Franziska (Sandra Hüller) weiß nichts davon, die ist aber auch gerade dabei, eine Doku über einen langweiligen Herren zu drehen und interessiert sich kaum für Toms Innenleben. Fußpfleger Claude kümmert sich unterdessen um seine Lieblingskundin. Die alte Frau vermisst ihren Sohn Georg (Bernhard Schütz), der mit seiner Frau (Corinna Harfouch) unterwegs ist. Die widerum können mit ihrem Sohn Maximilian (Jakub Gierszal) nichts anfangen. Auf einem Klassenausflug in eine KZ-Gedenkstätte sorgt der für Chaos. Und im Wald freundet sich ein Einsiedler (Johannes Krisch) mit einer Krähe an…

Es ist ganz schön finster in „Finsterworld“. Finster nicht im wörtlichen Sinne. Aber was mit den Menschen los ist, das ist finster. Es sind Abgründe, die sich da auftun. Alle können sie irgendwie noch die Fassade aufrecht erhalten. Aber ein Stups, und alles bricht in sich zusammen.
Es ist ein ziemlich krasses Puzzle, das Frauke Finsterwalder („Finsterworld“ – ein nettes Wortspiel in dem Zusammenhang) uns da vorführt. Nach und nach zeigen sich die Zusammenhänge zwischen den Geschichten. Alles greift irgendwie ineinander.
Der Film sorgt für eine Mischung aus Spannung und Faszination, manchmal ist es erschreckend, vielleicht sogar ein bisschen schockierend.
Zuzusehen wie verstockte, einsame, abgedrehte, ja, auch böse Menschen agieren, wie sie in besorgniserregende, überraschende und absurde Situationen geraten, ist durchaus fesselnd. Ausgefüllt wird das von einem hervorragenden Ensemble.

Finsterworld
D 2013, Regie: Frauke Finsterwalder
Alamode Film, 95 Minuten, ab 12
8/10


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