Exit Marrakech

Sommerferien in Marokko. Was für ein Knaller!
Ben (Samuel Schneider) sieht das allerdings anders. Der 17-Jährige soll seinen Vater in Marrakesch besuchen. Heinrich (Ulrich Tukur), ein Theaterregisseur, nimmt dort an einem internationalen Festival teil. Er lebt schon sehr lange nicht mehr bei seiner Familie, die Eltern hatten sich einst getrennt. Für Land und Leute interessiert er sich allerdings nicht. Ben geht das gegen den Strich. Er findet das Theater unspannend, Vater und Sohn kommen nicht klar, Ben will aber wenigstens was von Marokko mitbekommen.
Er haut ab, begibt sich auf eigene Faust die Stadt. Er verliebt sich in Karima (Hafsia Herzi), eine Prostituierte. Sie reisen in ihr Heimatdorf im Atlasgebirge, und Heinrich begibt sich auf die Suche nach seinem Sohn.

Caroline Link führt den Zuschauer in eine für deutsche Zuschauer meist völlig fremde Welt. Mitunter entstanden die Szenen aus Marrakesch mit versteckter Kamera: hautnah und unverstellt. Der Film strahlt dadurch eine große Faszination aus. Lebensfreude, Armut, Genügsamkeit liegen eng beieinander.
Die Regisseurin und Autorin hat in dieses Umfeld eine Famliengeschichte gelegt. Vater und Sohn, die sich nicht kennen, sich sich eigentlich gern aus dem Weg gehen wollen. Dabei brauchen sie sich, auch wenn sie das nicht merken. Auf der Suche nach sich selbst, finden sie auch das Land, das sie bereisen. Ein beeindruckender Film!

Exit Marrakech
D 2013, Regie: Caroline Link
Studiocanal, 122 Minuten, ab 6
9/10


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