Geld für die Eintracht: Bötzow hat geerbt

Hoher fünfstelliger Betrag für die Gemeinde im Nachlass eines Verstorbenen

BÖTZOW
Das hat es in Oberkrämer so noch nicht gegeben. Die Gemeinde hat Geld geerbt. Genauer gesagt: der Ortsteil Bötzow.
„Es ist ein Betrag im oberen fünfstelligen Bereich“, sagte gestern Peter Leys, der Bürgermeister von Oberkrämer. Das Geld kommt von einem verstorbenen Dorfbewohner. „Er hat einen Teil seines Nachlasses der Gemeinde Bötzow vererbt“, so Leys. Da es diese Gemeinde Bötzow aber nicht mehr gibt, ging das Geld an Oberkrämer. „Aber wir respektieren natürlich den Wunsch des Mannes“, ergänzt der Bürgermeister. „So vermessen sind wir nicht, dass wir es irgendwo in Oberkrämer einsetzen würden.“ Deshalb geht das Erbe nach Bötzow, und konkrete Pläne, wofür es eingesetzt wird, gibt es auch schon.

Die Sportgemeinschaft Eintracht Bötzow beschafft sich eine neue Beregnungsanlage für den Rasen auf dem Fußballplatz. „Das haben wir schon lange vorgehabt, und wollten das aus Eigenmitteln finanzieren“, erzählte gestern Vereinschef Sven Kurzidim. „Unser Platzwart wird nicht mehr länger Schläuche schleppen müssen.“ Im Laufe des kommenden Jahres, voraussichtlich in der fußballerischen Sommerpause, soll die Anlage installiert werden.

Das ist sicherlich auch im Sinne des Verstorbenen. „Er war weit über 80“, sagt Sven Kurzidim. „Er war jemand, der in jungen Jahren nach dem Krieg ein bisschen Fußball bei uns gespielt hat.“ Später sei er in den Westen Deutschlands gezogen, so Kurzidim, aber nach der Wende wieder nach Bötzow zurückgekehrt. „Er hat sich dann bei uns wieder sehen lassen.“ Wie der Vereinschef weiter erzählt, hat der Mann auch schon in den vergangenen Jahren immer wieder Geld an die Eintracht Bötzow gespendet.
Vom Erbe an die Gemeinde hat Sven Kurzidim erst vor kurzem erfahren. „So traurig der Grund ist, wir haben uns trotzdem gefreut.“ Auch Bürgermeister Peter Leys war von dieser Nachricht sehr übberrascht. „Nach meiner Kenntnis hat es so etwas in Oberhavel noch nicht gegeben“, sagte er gestern im Gespräch mit der MAZ. Kurz vor dem Ableben des Mannes sei das Testament geschrieben worden. „Darum haben sich die Miterben gekümmert“ so Leys.

Das Testament, in dem steht, dass der fünfstellige Betrag an die Gemeinde geht, ist der Verwaltung vorgelegt worden. „Damit sind wir dann zum Notar.“
Auch im Bötzower Ortsbeirat ist das Thema am Donnerstagabend besprochen worden. Dass der allergrößte, wenn nicht gar der ganze Teil des Geldes im Dorf bleibt, ist unbestritten. Neben den Fußballern der Eintracht Bötzow bekommt auch der örtliche Sportschützenverein etwas von dem Erbe ab.


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