Behind the Candelabra

Die Leute liebten ihn, er war ein großer, gefeierter Star: Liberace. Seine Shows, bei denen er virtuos am Klavier spielte, waren meist ausverkauft. Seine Klamotten, sein Lebensstil, sein Glamour – alles funkelte. In seiner Biografie erzählte er, wie er einst von einer hübschen Frau entjungfert wurde, und wie dann die Liebe seines Lebens gefunden hat.
Nicht verraten hat er allerdings, dass er in Wirklichkeit schwul war. Er starb Mitte der 80er an Aids.
Jetzt gibt es die Biografie über ihn im Kino, und Michael Douglas spielt diesen Liberace auf fantastische Weise. Den reichen Schnösel, der immer auf der Suche nach Liebe war, aber durchaus immer auch nach, nun ja, Frischfleisch gesucht hat. Verlor er das Interesse, dann suchte er sich halt einen Neuen, einen Jüngeren.

Scott Thorson (Matt Damon) gerät in diesen Liberace-Sog. Ein Freund nimmt ihn mit in seine Show, und die beiden lernen sich kennen. Sie kommen sich näher, und Scott bleibt bei ihm. Es ist Liebe. Aber es ist kompliziert. „Li“ schenkt ihm sein Leben, stattet ihn aus – will aber auch die eine oder andere Gesichts-OP. Doch Scott ereilt das gleiche Schicksal wie seinem „Vorgänger“: Liberace verliert das Interesse, sie zoffen sich nur noch.

Douglas und Damon als Liebespaar – das hätte sich wahrscheinlich auch niemand träumen lassen. Aber es funktioniert. Voller Witz, aber auch das ganze Drama zeigend, bewegen sie sich durch diesen Film. Wir tauchen ein in die Glamourwelt, sehen aber auch den oft eher trüben Hintergrund. So hat „Behind the Candelabra“ (in Deutschland beworben als „Liberace – Zu viel des Guten ist wundervoll“, aber der Titel taucht im Film nie auf) unfassbar komische, aber auch tragisch-traurige Momente.

Behind the Candelabra
USA 2013, Regie: Steven Sonderbergh
DCM (Delphi), 119 Minuten, ab 12
8/10


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