Der letzte Sommer der DDR

SO 29.09.2013 | 12.45 Uhr | zdf info

So langsam verblassen die persönlichen Erinnerungen an die DDR. Es sind viele grundsätzliche Dinge, die nicht aus dem Gedächtnis verschwinden, aber dann gibt es ja noch die kleinen Details. Kleine, perfide Details.

Eines offenbarte sich am Sonntagmittag in der Doku „Der letzte Sommer der DDR“ auf zdf info. Lothar de Maizière, der letzte DDR-Ministerpräsident erzählte davon, wie schon Kindergartenkinder bespitzelt worden sind. Fünfjährige sind bereits von den Erzieherinnen gefragt worden, ob denn die Uhr der Fernsehnachrichten Zahlen oder Zeiger hat. Die „Tagesschau“ im Westfernsehen hatte eine Zeigeruhr, die „Aktuelle Kamera“ im Ostfernsehen Ziffern als Uhr.

Ich habe das auch erlebt, im Kindergarten, in dem heute das Oranienburger Bürgerzentrum ist, und das ist eines der Dinge, die ich nicht vergessen habe. Neu war mir durch diese Doku, dass diese Frage System hatte und ganz offenbar schon der Beginn der Aushorchereien in der DDR war – schon bei Kindern.
Aber ich war schon als Kind schlau: Ich habe geahnt, worauf die Erzieherin hinaus wollte. Also sagte ich: Das weiß ich nicht, da schlafe ich schon. Was eine glatte Lüge war. Bei uns zu Hause lief nie die „AK“, sondern immer nur die „Tagesschau“. Dass ich die „Sesamstraße“ sah, ja, das habe ich zugegeben. „Sesamstraße“, da fand ich nicht so schlimm. Wer weiß, vielleicht steht das trotzdem in irgendeiner Akte.


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Kommentare

2 Antworten zu „Der letzte Sommer der DDR“

  1. Ute Hartmann

    Soviel zum Thema: „Es war nicht alles schlecht.!

  2. RT

    Nun ja, von „alles“ ist hier ja auch nicht die Rede, insofern stimmt der Satz trotzdem.

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