Partystadt Kremmen

Sonnabend, halb 9 am Abend, und ich bin völlig fertig. Mehr als neun Stunden war ich auf dem Kremmener Landeserntefest unterwegs. Ich hatte einen tollen Tag hinter mir, aber nun wollte ich nichts anderes, als am Rande des Scheunenweges, an der kleinen Bar, im tiefen Liegestuhl sitzen und dösen. Der Akku war leer.

Schon am Freitag ging die Party los. Fackelumzug, zwei Bands, dazu noch ein offizieller Akt, in dem eine deutsch-polnische Städtepartnerschaft besiegelt wurde.
Dann aber der Sonnabend. Über Kremmen waberte noch Hochnebel. Noch sah es nicht nach schönem Wetter aus. Aber auch das sollte sich ändern.
Schon als Ministerpräsident Dietmar Woidke das Fest offiziell eröffnete, strahlte die Sonne. Am Umzug nahmen viele Menschen teil, 69 Bilder zogen an der Bühne vorbei. Beeindruckend, wie schön die vielen Wagen geschmückt waren – und mit wie viel Spaß alle dabei waren.

Später gab’s dann zwar keine „Berliner Runde“ bei ARD und ZDF, dafür aber die „Kremmener Runde“, in der sich Woidke dem Interview mit MAZ und OGA stellte. Wenn nach dem Ministerpräsidenten gerufen werde, schaue er sich immer noch nach Platzeck um, erzählte er uns.

Schlag auf Schlag ging das Programm weiter: Ernteköniginwahl, Erntekronenprämierung. Musik. Erntewagenprämierung. Zwischendurch einen Burger bei Dalibor, und noch mehr Siegerehrungen und noch mehr Musik.
Die Veranstalter schätzen, dass allein am Sonnabend etwa 40.000 Menschen nach Kremmen gekommen waren. Wahnsinn.

Und dann war schon halb 9. Ich hatte genau eine halbe Stunde Zeit, um meinen Akku aufzuladen – für den Auftritt der Hermes House Band. Die Leiterin der grundschule wollte unbedingt ein Foto von mir machen. Der Chef des Erntefestkomitees lachte, als er mich sah. Der Spargelhofchef rief mir zu, ob ich denn schon schlappmache.
Nein, nein! Am späten Abend ging nochmal die Post ab. Hermes House Band! Und alle waren sie da. Der Kremmener Bürgermeister strahlte und erfreute sich an der Musik. Die Leute vom Spargelhof sangen lauthals mit. Der Ordnungsamtsleiter schunkelte. Flatows Ortsvorsteher stand erst still da, aber später klatschte er doch mit. Niemand konnte sich der Party entziehen. Die Hermes House Band und das anschließende Feuerwerk setzten den Schlusspunkt unter einen wunderbaren Landeserntefest-Sonnabend. Er war anstrengend für alle, die im Hinter- und Vordergrund arbeiteten.

Bis um 4 Uhr am Sonntagmorgen hat die Disco gedauert. Nur weil der Bierwagen schloss, war Pumpe. Es ging wohl noch hoch her, diverse Leute, mit denen ich Sonntag gesprochen habe, waren sehr heiser.
Viele Helfer haben diese Tage zu einem unvergesslichen Erlebnis gemacht. Von dieser Feier werden die Kremmener noch lange sprechen. Und ich war wohl so lange in dieser Stadt unterwegs wie sonst im ganzen Quartal – es waren etwa 19 Stunden in drei Tagen.


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