Wahlarena: Zuschauer fragen Angela Merkel

MO 09.09.2013 | 20.15 Uhr | Das Erste

Politik im Fernsehen kann langweilig, muss es aber nicht. Zum Beispiel dann nicht, wenn die Zuschauer selbst mal zu Wort kommen. Im Ersten gab es am Montagabend die erste von zwei „Wahlarenen“. In Ausgabe 1 stellte sich Bundeskanzlerin Angela Merkel den Fragen der Zuschauer, am Mittwochabend ist Herausforderer Peer Steinbrück zu Gast.

Nicht umsonst bekam das Format nach der Bundestagswahl 2009 den Deutschen Fernsehpreis, denn so spannend ist Politik selten.
Die Macher der Sendung haben sicherlich im Vorfeld geschaut, wen sie denn ins Studio lassen. Die, die da waren, konnte allerdings fragen, was sie wollten. Auch schien es keinen festen Ablauf gegeben zu haben. Die Leute sind ganz spontan drangekommen, wenn sie sich denn gemeldet haben.

Und so musste Angela Merkel, einem schwulen Mann sagen, dass sie dagegen ist, dass Homosexuelle Kinder adoptieren können. Sie habe kein gutes Gefühl, aber leider keine echte Begründung dafür. Entlarvend. Auch zur Pflegesituation, zur Arbeitslosigkeit, zur Wirtschaftskrise in Europa – sie musste sich äußern. Merkel konnte sich nicht im Einzelnen darauf vorbereiten, ganz nackig, ohne Zettel, stand sie am Glastisch. Nur sie und das Volk. Wich sie aus oder war sie ungenau, musste sie sich Nachfragen gefallen lassen.

Ein wirklich tolles Talk-Politformat! Die ARD sollte darüber nachdenken, die „Wahlarena“ mindestens einmal im Jahr stattfinden zu lassen – und nicht nur alle vier Jahre vor den Bundestagswahlen.


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