Die Blender

DI 27.08.2013 | 22.30 Uhr | zdf_neo

Im Fernsehen scheint es einen neuen Trend zu geben: Ein Kamerateam filmt etwas, und dann guckt sich der Hauptprotagonist das Ganze an und redet noch mal darüber. Und redet und redet und redet.

Zum Beispiel in „Die Blender“.
Sie sind Laien, aber sie müssen so tun, als wären sie Experten. Der eine macht auf Kunst, die andere auf Promitussi. Und dann gucken wir mal, wie die anderen Leute auf den Wahnsinn reagieren.
Das ist nicht neu, aber immerhin neu auf zdf_neo. „Die Blender“ hieß das Format, dessen Pilotfolge am Dienstagabend innerhalb des TV-Labs, in dem Programminnovationen getestet werden, zu sehen war.

Tahnee Schaffarczyk und Bastian Bielendorfer (Buch: „Lehrerkind“) waren unterwegs. Sie tat so, als wäre sie ein Promi, umgeben von Kameras und Fotografen, und tatsächlich wollten Leute Autogramme, obwohl sie völlig unbekannt war. Plötzlich tauchte ein fremder Paparazzo auf und fotografierte, unwissend, wer sie denn überhaupt ist. Er tat so, als wäre er ein Kulturfuzzi, der wirre Bilder malt, und in einer kleinen Show, zu der er fremde Leute einlud, redete er Blödsinn. Und die Leute nahmen es ihm ab – bis auf eine Frau, die lachen musste, und die Bielendorfer daraufhin anmaulte, sie könne ja auch gehen.
Auch wenn das nicht neu ist, ein nettes Format.

Aber dann die Laberei. Die Macher von „Die Blender“ verließen sich nicht auf die Situationskomik. Nein, sie ließen Tahnee Schaffarczyk und Bastian Bielendorfer sich das alles nochmal ansehen und darüber reden. Das ist dann immer wieder in die handlung reingeschnitten – und nervt und macht die kleine Sendung kaputt.
Genau daran krankte auch die neue ProSieben-Comedy „Schulz in the Box“ am Montagabend. Olli Schulz wurde mit einer Kiste irgendwohin transportiert und musste dann sehen, was passiert. Joa, auch ganz nett. Aber auch dort: die Laberei. Schulz wurde immer wieder dazwischengeschnitten, um über die Situationen zu erzählen, die der Zuschauer sowieso gerade sah. Er redete und redete, wie bei einer Therapie.
Liebe Fernsehleute, was soll diese ewige Laberei? Traut ihr uns nicht zu, das Geschehen selbst einzuordnen. Glaubt ihr, die Sendung wird dadurch witziger? Wie heißt es so schön: Weniger ist mehr.


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