DI 06.08.2013 | 16.00 Uhr | zdf.kultur
Es war Stefan Raabs erster großer Coup: 1994 trat er gleich mehrmals in der „Hitparade im ZDF“ auf und sorgte dort für Chaos.
Ende 1993 ging der Musiksender VIVA in Deutschland auf Sendung. Stefan Raab gehörte zum Team, mit der „Vivasion“ und den witzigen Interviews darin, fiel er auch gleich auf. Im Sommer 1994 reiste Raab für VIVA zur Fußball-WM in die USA und kreierte einen WM-Song: „Böörti Böörti Vogts“. Das Ding ist sein erster Hit gewesen, und deshalb durfte er damit auch in die Hitparade des verschnarchten ZDF.
Am Dienstagnachmittag war das Spektakel nochmal bei zdf.kultur zu sehen. Raab grinste in die Kamera, pappte sich einen VIVA-Aufkleber ans Hemd und legte los. Er ließ das Studiopublikm furchtbar schief den Refrain singen, startete eine Polonäse durchs Studio und latschte über die zweite Bühne, auf der schon Andy Borg wartete. Später verschwand er während des Songs hinter den Kulissen. Hilflos suchte die Kamera nach dem Interpreten, und irgendwann tauchte er irgendwo wieder auf.
Klar, hat dem piefigen Hitaparaden-Publikum nicht gefallen (und leider wurde die „Hitparade“ 1990 mit dem Einstieg von Uwe Hübner unfassbar piefig), es buhte, als es mit ansehen musste, dass Raab das Ding auch noch gewann. Und nicht nur einmal.
Ein bisschen (dringend nötige) Anarchie im Schlagerzirkus.
Raab ist noch da. Die Hitparade dagegen schon längst Geschichte.
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