Stephen King: Puls

Was wären wir heute ohne Handys?
Stephen King dreht die Frage einfach mal um: Was passiert, wenn uns die Handys das große Unglück bringen?

Es geht einfach los, von einer Minute zur anderen: Die Menschen, die ein Handy nutzen, werden irre. Aber so richtig. Sie rasten regelrecht aus, fallen sich gegenseitig an, töten sich gegenseitig, zerstören alles, was ihnen unter die Finger kommt. Flugzeuge stürzen ab, Tankstellen fliegen in die Luft. Über Boston scheint die Apokalypse hereinzubrechen. Der Megaamoklauf.
Clay und ein kleines Mädchen können sich in ein Hotel retten, aber sie merken bald: Auch dort sind sie nicht sicher. Clay will zudem wissen, wie es seiner Familie geht. Die Reise durch die Stadt und das Land wird zu einer grauenvollen, hochgefährlichen Expedition.

Horrorautor Stephen King wendet sich diesmal der modernen Technik und seinen Auswirkungen zu. Ein Puls aus dem Handy sorgt dafür, dass alles den Bach runtergeht. Fast atemlos, aber dennoch in einem bemerkenswert ruhigen, gelassenen Stil, berichtet er von der Katastrophe. Nach und nach entdecken seine Protagonisten und damit auch der Leser, was da eigentlich passiert sein könnte und welche Auswirkungen es gibt.
Die Geschichte steht nie auf der Stelle, King gibt sich mit dem einen Puls nicht zufrieden, er spinnt die Geschichte weiter, lässt nicht nur die Hauptfiguren durchs Land laufen, sondern auch die Zombies, die sich mit der Zeit auf eine interessante und irgendwie schockierende Art weiterentwickeln.
Es ist nicht das, was man von Stephen King erwartet, der feine Horror fehlt in diesem Buch, spannend ist die Story dennoch.
Nur der Schluss – der ist leider extrem enttäuschend. Wenn man da denn überhaupt von einem Schluss sprechen kann.

Stephen King: Puls
Heyne, 531 Seiten
8/10


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Kommentare

4 Antworten zu „Stephen King: Puls“

  1. Marwin

    Der King <3
    "Puls" ist ja eine kleine Romero-Hommage. Fand ich gelungen. Sehr rasant und kurzweilig. Kein großes Highlight in Kings Œuvre, aber spannende Lektüre. Das Ende? Ist mir nicht im Gedächtnis geblieben. Leseamnesie 😉
    (Neuere Werke wie "Anschlag" oder "Joyland" sind übrigens eine ganz andere Klasse, Geschichtserzähltkunst vom Feinsten.)

  2. RT

    Den „Anschlag“ gibts jetzt als Taschenbuch. Mal gucken, ist ja bald Weihnachten. 😀

  3. Marwin

    Wäre ein ideales Weihnachtsgeschenk und ein perfektes Winterbuch! Wobei es natürlich in jeder Jahreszeit perfekt ist 😀

  4. RT

    Dann hast du dir das ja sicherlich schon notiert. 😀

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