25 Jahre Schmidt-Theater

SA 03.08.2013 | 22.45 Uhr | NDR fernsehen

Da war zum Beispiel Annie Sprinkle, die live ihre Megatitten rausholte und auf den Kopf von Moderator Herrn Schmidt legte. Oder die Gruppe „Herrchens Frauchen“, die sang: „Sperma ist widerlich! Drum lasst euch nicht verleiten! Sperma ist fürchterlich und sieht auch nicht gut aus!“ Oder die beiden Männer, die unter der Dusche der Scharbeutzer Therme fummelten. Oder der Moderator, der Schauspielerin Heidi Kabel nach dem Sex im Alter fragte.

Das waren Zeiten. Anfang der 90er sorgte „Schmidt – Die Mitternachtsshow“ im damaligen N3 für Aufsehen. Der NDR übertrug live von der Hamburger Reeperbahn eine Varietéshow mit einem Schuss Frivolität, gern auch und vor allem schwuler Erotik und Themen. Das eine oder andere Skandälchen blieb das nicht aus.
Heute sind das Lappalien, heute blicken wir mit einem Lächeln darauf zurück. Zum 25. Geburtstag des Schmidt-Theaters zeigte das NDR fernsehen in der Nacht zu Sonntag eine mehr als siebenstündige Schmidt-Nacht.

Damals habe ich es geliebt. Es hatte ein wenig den Hauch des Verruchten, und ich wusste: Irgendwann will ich da mal hin. Zur Mitternachtsshow, die es sie damals gab, habe ich es nie geschafft, ich war auch noch zu jung dafür. 2010 erst war ich im „Schmidt“ in Hamburg, in den irgendwie ja heiligen Hallen.
Ich liebte die Wortgefechte zwischen Herrn Schmidt, Frau Jaschke und Frau Wanders, ich liebte den Anfangssong über Hamburg und St. Pauli und ich sang mit, wenn am Ende von der Reeperbahn nachts um halb eins sangen.

Schade, dass es so was nicht mehr gibt. Aber andererseits wäre „Schmidt – Die Mitternachtsshow“ heute auch nicht besonderes mehr, auch wenn die Kleinkunst heutzutage wieder ein bisschen kurz kommt. Allerdings: Was gibt’s denn heute noch für Tabus?
Aber damals, 1990, da war diese Show ein echter Kracher. Heute, in der Wiederholung, übrigens auch noch.


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