MO 27.05.2013 | 21.20 Uhr | Das Erste

Der Informationsauftrag der ARD besagt scheinbar, die Zuschauer von Fußballspielen nicht mit größeren Halbzeitanalysen zu belästigen, sondern stattdessen eine Ausgabe der „Tagesthemen“ zu senden.
Diese „Tagesthemen“ in der Fußball-Halbzeitpause haben allerdings nicht den Sinn, die Zuschauer über die Themen des Tages zu informieren, sondern um die Quotenbilanz der Nachrichtensendung zu frisieren.

Am Montagabend gab es wieder mal so eine verstümmelte „Tagesthemen“-Sendung im Ersten. Sie dauerte gerade mal siebeneinhalb Minuten und bot ganze vier (!) Themen. Elektromobilität, gefolgt von einem Nachrichtenblock mit zwei (!) Meldungen (wofür extra Jan Hofer ins Studio musste) und den Überschwemmungen in Deutschland. Und das war’s dann.
Eine richtige, 30 Minuten lange „Tagesthemen“-Ausgabe gibt es an solchen Tagen nicht, auch das „Nachtmagazin“ folgte am Montag erst um 0.45 Uhr.

Der einzige Grund, warum die „Tagesthemen superlight“ zwischen dem Fußballgedöns läuft, ist die Quotengeilheit der ARD (und das ZDF macht’s mit dem „heute journal“ genauso). Denn in solchen Fällen hat die Nachrichtensendung natürlich sehr viel höhere Quoten als sonst, und das geht in die dadurch geschönte Statistik ein.
Unter dem Informationsauftrag verstehe ich aber etwas anders, liebe ARD! Statt dem dämlichen Fußballtalk am späten Montagabend bei „Hart aber fair“ hätte ich lieber die regulären „Tagesthemen“ gesehen.