Freier Fall

Es läuft super für Marc (Hanno Koffler). Seine Karriereaussichten bei der Bereitschaftspolizei sehen gut aus, seine Freundin erwartet das erste Kind, ein eigenes Haus haben sie jetzt auch, direkt neben seinen Eltern.
Auf einem Lehrgang lernt Marc den etwas nervigen Kay (Max Riemelt) kennen. Kay scheint Marc zu trietzen, gerade beim Joggen. Aber da ist noch was, so eine gewisse Faszination. Irgendwann kommt es zwischen Marc und Kay zum ersten Kuss – und zu mehr.
Zu Hause verschweigt Marc seine geheime Liebschaft, aber das alles belastet ihn mehr und mehr, und auch Kay will ordentliche Verhältnisse.

Marcs Leben befindet sich im freien Fall. Stephan Lacant erzählt zwar nicht von einer verbotenen Liebe, aber von einer ziemlich komplizierten. Das heißt, sie könnte nicht kompliziert sein, wenn die Umstände andere wären.
Für Marc ist die neue Liebe etwas Aufregendes, aber genauso etwas Erschütterndes, stellt es doch sein ganzes Leben in Frage. Hinzu kommt die Homophobie unter den Polizeikollegen, die mit Kay, als er sich outet, nicht gerade zimperlich umgehen.
Es mag ungewöhnlich klingen: Aber im Film „Freier Fall“ sind Max Riemelt und Hanno Koffler ein echtes Traumpaar, sie passen wunderbar zusammen und spielen ihre Rollen extrem gut. Auch die skeptische Freundin Bettina spielt Katharina Schüttler recht beeindruckend.
Inhaltlich ist es allerdings sehr schade, dass Marc nicht mehr Mut hat, Schritte nach vorn zu machen, in die Katastrophe rennt. Es hätte dem Film gut getan, wenn es ein bisschen anders gekommen wäre, es hätte der Botschaft der Geschichte gut getan, aber es hat nicht sein sollen. Deshalb ist das Ende einerseits hoffnunggebend, andererseits aber irgendwie traurig. Hätte man anders machen können.

Freier Fall
D 2012, Regie: Stephan Lacant
Salzgeber, 101 Minuten, ab 12
8/10


Beitrag veröffentlicht

in

von

Schlagwörter:

Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert