ZAPPER VOR ORT: Eurovision Song Contest 2013: 2. Halbfinale – Juryshow

MI 15.05.2013 | Malmö, Malmö-Arena

Die Schweiz ist im Finale. Griechenland auch. Georgien ebenfalls. Auch Malta, San Marino, Norwegen, Rumänien, Israel, Ungarn und Finnland.
Feiern dürfen die Länder aber noch nicht. Denn das Finale des Eurovision Song Contests 2013 haben sie am Mittwochabend nur fiktiv erreicht.

Immer 24 Stunden vor dem 1. und 2. Halbfinale sowie vor dem Finale wird die komplette Show schon einmal vor Publikum aufgeführt – aber vor allem für die Jurys in den vielen Ländern der Eurovision. Das 2. Halbfinale findet am Donnerstag statt – wir haben es schon am Mittwochabend live in der Malmö-Arena erleben dürfen.

Die Halle ist erstaunlich klein, das kennt man vom ESC ganz anders. Eigentlich ist die Malmö-Arena nicht mehr als ein etwas groß geratenes Fernsehstudio. Fast möchte man sagen: nix Besonderes. Aber das wollten die Schweden offenbar: alles ein paar Nummern kleiner als in den vergangenen Jahren.
Es ist nicht ganz voll, als etwa 30 Minuten vor Showstart das Vorprogramm beginnt. Irgendwelche Sänger trällern bekannte ESC-Hits nach. Kann man bringen, muss man aber nicht. Lieber hätte kich mir nette Videos davon angesehen.
Die vielen ordner laufen ganz aufgeregt hin und her und zeigen immer mal wieder auf irgendwelche Leute im Publikum. Die Lage scheint aber doch nicht so gefährlich zu sein, wie es den Anschein hatte.

Der Moderatorin hat man für diese Show den hässlichsten Fetzen angezogen, der in ganz Schweden zu haben war. Das Kleid ist vorne unten offen. Wer direkt vor der Bühne stand, konnte ihren Schlüpper sehen, wenn sie denn einen an hatte – von hinten konnten wir das leider nicht so genau boebachten. Was sich die Macher bei der Modekatastrophe gedacht haben…?

Es gibt auch in dieser Show wieder fünf Songs, die ich sehr gut finde. Gleich am Anfang kommt Lettland mit einer fröhlichen Popnummer daher. Aserbaidschan bietet einen eingängigen Popsong und einen Typen, der auf einer Art Felsen sitzt, unter dem Nebel wabert. In dem Dingbums sitzt ein weiterer Typ gefangen, der auch von einer Dame, die später die Bühne betritt, nicht befreit werden kann. Hat sicher was zu bedeuten.
Einen bunten Zirkus mit „Dingdong“, einem fröhlichen Refrain und etwas Pyrotechnik veranstaltet Finnland. Malta hat eine sympathische Nummer im Programm, die einfach ins Finale muss, ebenso Ungarn.

Großen Applaus in der Halle bekam San Marino. Deren Show beginnt mit einer Frau, die eine helle Kugel in ihrer Hand hält. Ein Symbol, bestimmt mit großer Bedeutung!
Die Griechen beginnen ihren Song genauso so, wie man ihn vom alten Sarikakis in der „Lindenstraße“ kennt, das Ding schwenkt dann aber doch schnell in eine Spaßnummer um.
Mit einer tollen Lichtshow lenken die Armenier davon ab, dass ihr Lied absolut nichtssagend ist. Aber wir hatten was zu sehen, und das ist doch schon mal was.
Ähnliches gilt für Albanien: viel Pyro, wenig Song. Um nicht zu sagen: einer der schlechtesten Songs im ganzen Wettbewerb.
Sehr enttäuscht hat uns die Schweiz. Die Heilsarmee stellt sich die Bühne, macht absolut nichts und performt einen recht öden Lala-Song. Ob das fürs Finale reicht?
Zum Schluss überrascht Rumänien die Zuschauer. Cezar kann nämlich gaaaanz hoch singen und macht das auch – was uns schon live im Eurovision-Village in Malmö genervt hat. Sein Song ist quasi unhörbar, wenn er ins Finale käme, wäre das trotzdem eine, ähm, interessante Bereicherung.

Die Umbauten auf der Bühne gingen allesamt sehr fix, die knappe Minute, in der die Postkarten gezeigt werden, reichen da völlig aus.
Sobald alle 17 Songs über die Bühne gegangen sind, setzte eine kleine Völkerwanderung ein. Ein Viertel der Halle leerte sich bereits, dabei wurde es doch gerade jetzt erst lustig.
Der Gang durch den Greenroom war für die Moderatorin was ganz Normales, sie ignorierte allerdings, dass er völlig leer war. Voll wird er nur bei der echten Liveshow. Das eine oder andere Lichtdouble saß auf so manchem Sofa und wurde von der Moderatorin angesprochen. Blabla, schön hier und viel Spaß noch.

Bei der Verkündigung der (fiktiven) Finalteilnehmer musste dann das Fernsehteam selbst ran. Wir sahen immer wieder jubelnde Tonleute, oder welche, die gebannt in die Kamera starrten, weil sie ja so gespannt waren. Sie hatten sichtliche Freude an ihrem schauspielerischen Einsatz.

Am Donnerstag geht das ganze dann noch mal über die Bühne – dann aber in echt!
Es war aber ein Erlebnis, beim Eurovision Song Contest dabei gewesen zu sein, auch wenn unsere Show außerhalb der Halle nur von den Jurys gesehen werden konnten.

Fotos auf der RT Zapper-Facebook-Seite.


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Eine Antwort zu „ZAPPER VOR ORT: Eurovision Song Contest 2013: 2. Halbfinale – Juryshow“

  1. […] Song Contest 2013 in Malmö war für uns – mal abgesehen vom Voting – nichts Neues. Wir kannten die Show. Deshalb wollten wir sie diesmal gemeinsam mit anderen Leuten beim Public Viewing im […]

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