Das Leben ist nichts für Feiglinge

Das Leben ist nichts für Feiglinge. Wir müssen damit umgehen. Wir müssen es lernen, wir sollten es zumindest versuchen. Auch wenn gerade alles den Bach runtergeht: mutig sein, das Leben anpacken.
Der Film André Erkau zeigt das alles auf extrem eindrucksvolle Weise. Er heißt genauso wie der Eröffnungssatz: „Das leben ist nichts für Feiglinge“.

Für die Färbers bricht eine Welt zusammen. Markus Frau stirbt, Kim steht ohne Mutter da. Und als wenn das nicht genug wäre, erkrankt Mutter Gerlinde (Christine Schorn) an Krebs.
Es sind bittere Wochen: Gerlinde möchte zunächst nicht, dass Markus (Wotan Wilke Möhring) und Kim (Helen Woigk) etwas davon erfahren. Sie haben mit sich selbst zu tun. Markus weiß in seiner unendlichen Trauer nicht weiter, ist überfordert. Kim dagegen kann erst gar nicht traurig sein, ist viel zu sehr damit beschäftigt, sich in den Schulabbrecher Alex (Frederick Lau) zu verlieben.

Das Leben muss irgendwie weitergehen. Aber wie umgehen mit der Trauer und dem Umstand, dass nichts im Leben stillsteht?
In seiner großen Traurigkeit macht „Das Leben ist nichts für Feiglinge“ auch viel Mut. Er ist ein Plädoyer für den Zusammenhalt ind er Familie, dafür, Trauer zuzulassen, aber auch nicht aus den Augen zu verlieren, was wichtig war und wichtig ist.
Durch die Bank weg wird der Film von hervorragenden Darstellern geprägt. Wotan Wilke Möhring spielt den gebrochenen Mann sehr berührend, ebenso wie Helen Woigk die nur nach außen hin unnahbare Kim. Völlig zurecht hat Christine Schorn die Lola 2013 für die beste Nebenrolle bekommen. Auch Frederick Lau ist stark, er spielt den Gegenpart von Kim, der seine Eltern hasst und mit ihr flieht. Nicht zu vergessen Rosalie Thomass, die Gerlindes Pflegerin Paula spielt und der ganzen kaputten Familie wieder auf die Beine hilft.
Sie alle machen diesen doch so traurigen Film so rührend, so liebenswert.

Das Leben ist nichts für Feiglinge
D 2012, Regie: André Erkau
NFP, 97 Minuten, ab 12
9/10


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Kommentare

Eine Antwort zu „Das Leben ist nichts für Feiglinge“

  1. hws

    Großartig auch die Kamera von Ngo The Chau in sanften, aber leinwandkräftigen Bildern und einem tragenden Soundtrack. Ein sehens- und hörenswerter Film!

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