No

Die Ereignisse der friedlichen Revolution 1989 in der DDR sind den meisten von uns geläufig. Was viele nicht wissen: Ein Jahr davor, im Jahr 1988, spiele sich auch in Chile so ein Umschwung ab – und auch er war überwiegend friedlich.

Diktator Pinochet lässt 1988 eine Volksabstimmung durchführen. Soll er bei der Wahl 1989 der alleinige Präsidentschaftskandidat sein? Die Chilenen können nun JA oder NEIN sagen.
Natürlich denkt Pinochet, dass diese Wahl nur Formsache ist. Neu ist: Die Opposition bekommt Sendezeit im staatlichen Fernsehen, wo sie für das NEIN werben können.
René Saavedra (Gael García Bernal) ist Werbefilmer und soll für das NEIN-Lager eine Kampagne entwickeln. Er, sein Team und die gesamte Opposition sind dabei allerdings vom Regime strengstens bewacht.

Pablo Larraín zeigt in „No“ wie die Opposition an der Kampagne gegen Pinochet arbeitet und damit mehr und mehr Erfolg hat. Wir sehen aber auch, wie das Chile-Regime darauf reagiert. Es entsteht ein Kampf der Kulturen. Larraín gibt einen durchaus interessanten Eindruck in die damalige Situation in Chile – manchmal allerdings auch ein wenig nüchtern. Sein Film kommt ohne Schnickschnack aus.
Interessant ist die Optik des in 4:3 gedrehten Films. Er macht einen dokumentarischen Eindruck – 1988 gedreht. Verwaschene Bilder, Unschärfen, manchmal sieht das Bild aus wie Fernsehempfang Ende der 80er. Kann man so machen, muss man aber nicht.

No
Frankreich / USA / Chile 2012, Regie: Pablo Larraín
Piffl, 118 Minuten, ab 6
6/10


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