Sperrmüllbasar

Der Flohmarkt in der Oranienburger Pasteurstraße war nirgendwo angekündigt, trotzdem ist er erstaunlich gut angenommen worden. Offenbar funktioniert der Buschfunk.
In wirklichkeit war der Flohmarkt eine Sperrmüllaktion. Wir hatten die Postkarte von der Awu schon gut zwei Wochen bei uns rumzuliegen, und Montagnachmittag kam der ganze Kram, der weg musste raus, auf die Straße. Ein Bettgestell, uralte Schränke, ein kaputter Wäschekorb. Nichts, was noch zu gebrauchen ist. Dachten wir.

Das Zeug lag nur wenige Minuten auf der Straße, schon ging es los. Ein Passant. Dann stoppte ein Auto mit polnischem Kennzeichen, und das Studieren des Sperrmüllhaufens begann. Der Absatz war erstaunlich gut. Sogar der alte Wäschekorb fand einen Abnehmer, einen älteren Herren, ebenfalls aus Polen. Irgendwo scheinen sie sich abzusprechen. Auf die Anmerkung, dass der Korb doch schon kaputt sei, meinte er, dass es doch noch okay sei.

Als der Awu-Wagen dann anrollte, war der Sperrmüllhaufen nur noch zu einem guten Viertel existent, der Rest fand neue Abnehmer.
Schon mal zu vormerken: Der nächste Sperrmüllbasar findet in etwa 20 Jahren statt. Oder in 30. Mal sehen. Ihr werdet’s sowieso merken.


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