Waltersdorfer Parkplatzwanderung

Mein Auto parkte während meiner Lissabon-Tour in Waltersdorf, unweit vom Flughafen in Schönefeld. Auf der Hintour klappte das auch ganz gut, der Busfahrer zeigte mir, auf welchem Parkplatz er am Airport auf mich warten würde.

Ich warte gerade am Gepäckband in Schönefeld und erblicke mein Doch-nicht-Handgepäck-Köfferchen, als mein Handy klingelt. Eine unbekannte Nummer, die ich erst mal wegdrücke. Später habe ich die Idee, dass es der Mann vom Shutleservice sein könnte. Da ich aber inzwischen sowieso auf dem Weg nach draußen bin, halte ich den Anruf für überflüssig.
Und tatsächlich, auf dem Parkplatz steht bereits ein Shutleservice. „Sind Sie der Mann, der mich nach Waltersdorf fährt?“, frage ich, und der Mann nickt. Er fragt mich noch, woher ich komme. Ich antworte Lissabon, und alles ist klar, wir müssen aber noch auf andere Heimkehrer warten. Doch das geht schnell, und so begeben wir uns auf die Fahrt nach Waltersdorf.

Dann klingelt mein Handy erneut. Es ist der Mann vom Shutleservice. Ich bin irritiert, ich sitze doch schon im Wagen, sage ich. Nein, er stehe noch am Flughafen und wolle wissen, wo ich sei, sagt er.
Und dann ist es klar: Ich sitze im falschen Shutleservice. Dass die Aussage, ob jemand nach Waltersdorf nicht ausreicht, weil es dort gleich mehrere Airport-Parkplätze gibt, war mir nicht bekannt. Der Fahrer, der eigentlich gar nicht zuständig ist, hat allerdings auch nicht näher nachgefragt oder auch nicht feststellt, dass ich gar nicht in seinen Unterlagen vorkomme. Er sagt, das komme ab und zu vor, dass er die Kunden seiner Nachbarfirma mitnehme. Aber er setze mich dort ab, das sei kein Problem.

Nun ja. Es stellt sich raus, dass ich nicht Kunde seiner Nachbarfirma bin. An meinem Parkplatz düsen wir vorbei, und er setzt mich bei der Nachbarfirma ab. Und so kommt es, dass ich eine Waltersdorfer Parkplatzwanderung unternehme – von Parkplatz Nr. 3 nicht zu Parkplatz Nr. 2, sondern zu Parkplatz Nr. 1. Dort angekommen muss ich dennoch warten – bis mein Fahrer kommt, um mir aufzuschließen.


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Kommentare

2 Antworten zu „Waltersdorfer Parkplatzwanderung“

  1. Boa

    Das würde ich ja fast eine gerechte Strafe nennen, wenn man unbedingt so viel Geld für einen Parkplatz investiert. Ich wäre ja zur S-Bahn Karlshorst oder Adlershof gefahren und von da aus ein paar Minuten mit der Bahn. Für den gezahlten Preis könnte man dann auch ein Taxi vom Flughafen nehmen, wenn der Weg zur S-Bahn zu weit ist – so nur mit Handgepäck.

  2. RT

    Och, so ein bewachter Parkplatz hat ja auch was Gutes.

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