Thomas Kroh: La Mala Sombra – Der böse Schatten

Bundeskanzlerin Margarethe Templin schwebt in Lebensgefahr. Irgendwer plant einen Mordanschlag auf sie. Und nicht nur das: Im Kanzleramt gibt es einen Maulwurf, der Geheimnisse an die Medien weitergibt und mit einflussreichen Wirtschaftsbossen teilt.
Nikolaus Adler – er hat schon für Templins Vorgänger Siegfried Wolf gearbeitet, wurde aber durch eine Intrige aus seinem Amt befördert. Doch für Templin soll er nun noch einmal einspringen. Aber kann Adler die Attattäter stoppen? Kann er die Bundeskanzlerin beim Staatsbesuch ausreichend beschützen?

Es ist eine wirklich spannende Geschichte, die sich der rbb-Hörfunkjournalist Thomas Kroh ausgedacht hat. Sie spielt in Deutschlands höchster Regierungsebene. Es geht um Macht, viel Macht, um das, was sich vermutlich (aber hoffentlich dann doch nicht) in der Politik im Hintergrund abspielt. Kroh schenkt den Lesern fiktive Einblicke ins Kanzleramt, in die Schaltzentrale der Macht.
Leider lässt der Schreibstil oft zu wünschen übrig. Der Anfang der Geschichte wirkt faserig, ist ein wenig langgezogen. Ewige Dialoge, abschweifend, irgendwelche Beschreibungen, die überflüssig scheinen. Extrem nervig sind zudem die Einwürfe des Autors, in denen er schon etwas ankündigt, was erst später in der Geschichte folgt. In der Art wie: Aber er weiß noch nicht, dass das und das passiert. Oder: Wenn er wüsste, dass er das nicht mehr erleben wird. Ätzend! Es nimmt an vielen Stellen die Spannung und den Drive aus der Story.
Dass die Schrift viel zu klein ist, die Typographie einfallslos – geschenkt. Dass der Autor unablässig Willy Brandt (Willi Brand) falsch schreibt, ist peinlich. Auch die weiteren erstaunlich vielen Fehler. Blödsinnig, ja, eigentlich eine Lüge ist es, zu behaupten, dass Ähnlichkeiten mit lebenden oder toten Personen rein zufällig und nicht beabsichtigt seien. Das ist Unsinn. Margarethe Templin ist haarklein so beschrieben, wie Angela Merkel ist. Ebenso Siegfried Wolf und Gerhard Schröder. Und so weiter.
„La Mala Sombra – Der böse Schatten“ hat viel Potenzial, ist streckenweise auch sehr spannend. Das Buch hätte aber mit viel Feinarbeit am Material noch sehr viel besser sein können.

Thomas Kroh: La Mala Sombra – Der böse Schatten
Nepa-Verlag, 378 Seiten
6/10


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