In 20 Jahren viel geschafft

Eine Bilanz: Seit 1993 ist Gert Dietrich schon Ortschef in Flatow

MAZ Oranienburg, 5.2.2013

Erst Bürgermeister, jetzt Ortsvorsteher. Gert Dietrich (66) ist ein Macher in Flatow. Im Gespräch mit Robert Tiesler blickt er nicht nur zurück.

MAZ: Und, haben Sie ein bisschen gefeiert?
Gert Dietrich: Ich wusste zwar, dass jetzt 20 Jahre rum sind, aber gefeiert habe ich nicht.

Was war denn 1993 wichtig für Flatow?
Dietrich: Nach der Wende hatte Flatow mehrere Bürgermeister, aber es ist lange nichts passiert. Mein Vorgänger Hermann Maeker hatte wenig Zeit, da habe ich mich dahintergeklemmt. Es gab damals zum Beispiel unwahrscheinlich viele Anfragen wegen neuer Gewerbe. 1994 haben wir die erste Straße ausgebaut, den Gartenweg.

Gab’s auch Zoff?
Dietrich: Es gab ein großes Theater wegen des neuen Abwasserzweckverbandes. Viele Leute haben nicht eingesehen, dass sie das Abwasser entsorgen und bezahlen müssen. Viele waren der Meinung, es kann so weitergehen wie bisher. Genauso war es bei den Straßenbaubeiträgen. Einige waren der Meinung, sie zahlen für die Straße und können dann auch einen Schlagbaum aufstellen.

Nach 20 Jahren – was ist Flatows größte Errungenschaft?
Dietrich: Da gibt es viel. Der Umbau der Freizeitanlage und der Gaststätte waren sehr wichtig. Wir haben damals 1,3 Millionen Mark reingesteckt, damals gab es auch Fördermittel. Wir haben die zwei Wohnblöcke saniert, die Kita, viele Straßen. Wir haben schon eine Menge gemacht. Der Zusammenhalt ist auch einigermaßen da.

Und andererseits?
Dietrich: Na ja, der Konsum, die Post, die Schule, das ist alles weggebrochen. Das ist schade.

Was steht als Nächstes an?
Dietrich: Wir müssen den Toilettentrakt in der Turnhalle auf Vordermann bringen. In der Straße des Friedens brauchen wir endlich den Bürgersteig, damit die Kinder sicher zur Bushaltestelle kommen. Wichtig ist es, dass wir die Kita halten können.

Der Wunsch nach einer zweiten Haltestelle im Ort wird wohl nicht erfüllt…
Dietrich: Das ist frustrierend, die Busgesellschaft reagiert nicht auf unsere Vorschläge.

Flatow gehört nun zu Kremmen. Ist das gut?
Dietrich: Wir wollten erst gar nicht wahrhaben und haben Nein gesagt, aber da sind wir nicht drumherum gekommen. Finanziell zieht sich alles mehr zu Kremmen hin, Flatow ist ja nur ein Zehntel der Stadt. Aber sie nimmt uns auch viel Arbeit ab, und wir sind nicht schlecht bei weggekommen, irgendein großes Ding im Jahr ist immer.

Sie sind nicht mehr Bürgermeister, sondern nur noch Ortsvorsteher. Ist das schade?
Dietrich: Manchmal geht mir das alles ein wenig zu schleppend. Seit wir den Wirtschaftshof in Flatow nicht mehr haben, muss ich immer nach Kremmen rennen.

Sie sind Ur-Flatower, oder?
Dietrich: Ja! Ich wurde hier in Flatow geboren, ich war hier in der Kita und in der Schule, und ich wurde hier auch verheiratet.

Wurde?
Dietrich: Spaß! Jetzt sagen die Leute wieder: „Typisch Dietrich!“ (lacht). Hier ist alles ein bisschen frei- und großzügiger. Du gehst raus und stehst im Grünen. Uns hat das immer gefallen.

Bleibt Zeit für Hobbys?
Dietrich: Ich engagiere mich in Vereinen, habe beim Sportplatz geholfen oder beim Bau des Gemeindevorplatzes.

Alles fürs Dorf.
Dietrich: Ziemlich viel, aber nicht alles.


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Kommentare

4 Antworten zu „In 20 Jahren viel geschafft“

  1. RT

    Anderer Meinung?

  2. RT

    Den Eindruck hatte ich eigentlich nicht.

  3. RT

    Na dann. Schreiben Sie am besten eine Mail an bekannte Adresse.

  4. RT

    Okay, wenn Sie irgendwelchen Gesprächsbedarf sehen, wissen Sie ja, wie Sie mich erreichen.

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