ZAPPER VOR ORT: Gerüchte… Gerüchte…

DI 15.01.2013 | Berlin, Theater am Kurfürstendamm

Maria Furtwängler hat ihren „Tatort“ verlassen. Sie zieht es auf die Bühne. Im „Theater am Kurfürstendamm“ in Berlin steht sie im Boulevardstück „Gerüchte… Gerüchte…“ auf der Bühne. In ihrem Theaterdebüt kann sie jedoch nicht wirklich überzeugen.
Aber das liegt auch vermutlich am Stück.

Eine Party zum 10. Hochzeitstag verläuft chaotisch. Der Ehemann schießt sich ins Ohr, die Frau ist spurlos verschwunden, ebenso das Personal.
Nach und nach treffen die Gäste ein. Chris (Furtwängler) und ihr Mann Ken sind die ersten, die dort eintreffen. Vor den weiteren Gästen versuchen sie ein Vertuschungsmanöver, denn ein Skandal ist das letzte, was sie wollen.

Insbesondere in der ersten Hälfte ist „Gerüchte… Gerüchte…“ ein bestürzend schlechtes Stück Theater. Die Geschichte ist haarsträubend dämlich, die Dialoge hölzern, die Witzchen sehr lau. Von den Schauspielern – auch von Furtwängler und „Doctor’s Diary“-Star Pasquale Aleardi – werden sie mitunter einfach runtergesprochen. Ohne Timing, mit falscher Betonung, irgendwie lieblos runtergerasselt. Es scheint, dass es nur darum geht, LAUT sprechen, an Betonung hat offenbar niemand gedacht, stattdessen erlebt man oft nur hysterisches Getue. Das sieht man im Schülertheater oftmals besser.
Erst in der zweiten Hälfte, die auch deutlich weniger doof-klamaukig ist, wirkt das alles besser, wie aus einem Guss. Die Schauspieler harmonieren mehr, die Szenen wirken wahrhaftiger.

Dass es in dem Stück eigentlich nicht mal um Gerüchte geht, sondern um Täuschungsmanöver sei mal dahingestellt. Sehenswert ist diese Farce leider nicht. Jedenfalls nicht für das Geld, das sie kostet. Der Applaus war dementsprechend am Ende höflich, mehr nicht. Mehr als ein Vorhang war nicht drin.


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