Silver Linings

Endstation Klapsmühle. So scheint es zumindest für Pat Solatano (Bradley Cooper).
Sein Haus: weg. Sein Job: weg. Seine Frau: weg. Und er: nervlich am Ende.
Das Gericht hat ihn für acht Monate eingewiesen. Seine Mutter ist es, die ihn nach Hause holt. Pat will dort sein Leben wieder in die Reihe bekommen, aber das ist nicht einfach. Immer wieder rastet er aus, aus den scheinbar kleinsten Gründen.
Als Pat aber Tiffany (Jennifer Lawrence) kennenlernt, scheint alles noch komplizierter zu werden. Auch sie ist psychisch labil. Während Pat seine Ex wiedergewinnen will, machen er und Tiffany einen Deal. Sie hilft ihm bei der Kontaktaufnahme mit seiner Ex. Er hilft ihr und tanzt mit ihr – als Vorbereitung auf ein Turnier.

In „Silver Linings“ scheinen sie alle irgendwie eine Macke zu haben. Nicht nur Pat und Tiffany, auch Pats Vater (Robert De Niro), der pedantisch ist und auf Wetten steht. So gibt es Momente in diesem Film, in denen alle sich anschreien, GANZ LAUT SPRECHEN und wirres Zeug labern.
Das ist von allen Beteiligten sehr gut gespielt, die Unsicherheiten, die Angst und die Wut. Wie sich Pat langsam öffnet. Wie sich Tiffany immer wieder öffnet und verschließt, weil sie mit Enttäuschungen nicht umgehen kann. Aber irgendwie nervt es trotzdem und langweilt mit der Zeit. Gegen Ende kommt noch der Herzschmerz ins Spiel, und fast ist das schon wieder konventionell.
In vielen Foren gilt „Silver Linings“ als Oscar-Anwärter. Nun ja, wenn’s wirklich nichts Besseres gab im laufenden Filmjahr…

Silver Linings
USA 2012, Regie: David O. Russell
Senator, 122 Minuten, ab 12
5/10


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