Alle auf den Kleinen

FR 04.01.2013 | 20.15 Uhr | RTL

Oliver Pocher tritt in 15 Spielen gegen Normalos an. Kennen wir von „Schlag den Raab“. Am Freitagabend lief bei RTL erstmals „Alle auf den Kleinen“, und viele haben befürchtet, es handele sich um einen billigen ProSieben-Abklatsch.
War es dann zum Glück aber doch nicht, denn ein paar eigene Ideen hatten Pocher und RTL dann doch noch.

Im ganzen Showeinerlei zwischen „Supertalent“, „DSDS“, „Chartshow“ oder „Let’s Dance“ ist es an sich schon mal bemerkenswert, dass RTL überhaupt mal ein neues Format startet. Damit rechnet ja heute kaum noch jemand.
Die Show ist zwar mit weit mehr als drei Stunden (und nur drei Werbepausen) erheblich zu lang, nett ist sie aber allemal. An vielen Stellen hat sie sogar Witz und Charme.
Wenn es darum geht, dass ein Kaktus als Buzzer herhalten muss oder Entchen aus einem Pool gefischt werden müssen oder die Kandidaten Fahrradsaltos schlagen müssen, dann ist das recht unterhaltsam.
Und wenn Pocher in einem Spiel seine Frau (und Joker) Alessandra anzickt, weil sie den Wasabi-Geschmack im Pfannkuchen nicht erkennt, dann ist das sogar richtig lustig.
„Alle auf den Kleinen“ ist gut auf Pocher zugeschnitten, denn hier darf er sich mal wieder richtig entfalten, darf ätzen, sich selbstironisch niedermachen oder mehr oder weniger billige Gags reißen. Dazu Sonja Zietlow, die das Ganze als Moderatorin bissig begleitete.

Jetzt muss die Show nur noch um die Hälfte eingedampft werden, ein vernünftiges Finale fehlt auch noch, ein richtiger Spannungshöhepunkt. In der Hinsicht ist noch ganz viel Luft nach oben und „Schlag den Raab“ eine andere Liga. Aber wenn an einigen Stellen noch am Konzept gefeilt wird, dann kann vielleicht was draus werden. Wenn RTL und die Zuschauer einen langen Atem haben.


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