1992: Liebenwalde verliert Amtsdirektor

Dezember 1992 I -> 14.12.2012

Vor 20 Jahren: Oberhavelkreis beschlossen

MAZ Oranienburg, 29.12.2012

Was passierte vor 20 Jahren in der Region? Diesmal die zweite Hälfte im Dezember 1992.

OBERHAVEL
Reinhard Kubik ist gerade mal 48 Tage Amtsdirektor von Liebenwalde, da nimmt er schon wieder seinen Hut. Er will Bürgermeister in Ruhla (Thüringen) werden. „Ruhla hat eben ein bisschen mehr westliches Flair“, sagt er in einem MAZ-Interview. Martina Schnur übernimmt seine Geschäfte eine Zeit lang kommissarisch, die Stelle muss neu ausgeschrieben werden.

Die Kündigung von 63 Mitarbeiterinnen im Oranienburger Kita- und Hortbereich ruft im Dezember 1992 tiefe Bestürzung hervor. Die Reduzierung der Arbeitsplätze sei eine bittere Notwendigkeit, sagt Joachim Knop von der CDU-Fraktion.

Neu-Vehlefanz ist überschuldet. Oberkrämers Hauptamtsleiter Dieter Blumberg wirft Bürgermeister Jürgen Raschke vor, „unkorrekte Angaben“ gemacht zu haben. Die Schulden belasten nun das ganze Amt Oberkrämer. Schuld seien teure Planungen gewesen, von denen aber kaum etwas umgesetzt worden sei.

In Hohen Neuendorf öffnet am 13. Dezember 1992 das neue Hotel „Am Lunik Park“. Der Hausherr Klaus-Dieter Lück beschäftigt 26 Angestellte und vier Lehrlinge.

Am 16. Dezember 1992 beschließt der Landtag die Zusammenlegung der Kreise Oranienburg und Gransee zum Landkreis Oberhavel.

Die Gewalt an Schulen nimmt drastisch zu. An der Torhorst-Gesamtschule in Oranienburg wird ein 17-Jähriger im Schulgebäude überfallen. Die mutmaßlichen Täter sind jedoch keine Schüler des Hauses.

Die Bötzower kämpfen für eine Ampel an der Veltener Straße, in Höhe der Kita und der Gemeindeverwaltung. Zum vereinbarten Ortstermin erscheint jedoch niemand von der Straßenbaubehörde. Zählungen ergeben, dass 999 Fahrzeuge pro Stunde die Straße passieren.

In der Oranienburger Emil-Polesky-Straße wird am 19. Dezember 1992 der 51-jährige Hans-Jochen Lommatsch von zwei Männern erschlagen. Es gibt kein Motiv. Später wird klar, dass die Männer zur Neonazi-Szene gehören, die Polizei jedoch bestreitet das zunächst.

Im Kremmener Ortsteil Orion wird der Grundstein für das neue Lidl-Logistikzentrum gelegt. Es entsteht auf einer Fläche von 25 000 Quadratmetern.

Die Treuhand hat den Elektronikhändler RFT an den Haushaltsgeräteservice (HGS) verkauft – rückdatiert auf den 1. Januar 1992. Nun kommt es im Laden in Oranienburg zum Ausverkauf. Allerdings nicht für Kunden, sondern nur für RFT- und HGS-Mitarbeiter, die teilweise von weither anreisen. Die Stimmung ist vergiftet.


Beitrag veröffentlicht

in

von

Kommentare

Eine Antwort zu „1992: Liebenwalde verliert Amtsdirektor“

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert