Jess Jochimsen: Was sollen die Leute denken

Das Kind möchte einen Hund.
Aber, Moment: Ist es gut, einfach nur „das Kind“ zu sagen? Hat es keinen Namen?
Also, das Kind will einen Hund. Aber Papa ist dagegen. Der Hund hätte dann einen doofen Namen und stirbt plötzlich an Altersschwäche. Oder gerät unter die Straßenkehrmaschine. So was will man einem Kind doch lieber ersparen, nicht wahr?

Irre! Irre komisch!
„Was sollen die Leute denken“, fragt Jess Jochimsen in seinem Büchlein. Und eigentlich ist das keine Frage, sondern eher eine Haltung. Diese Fremdscham, wenn der andere was tut, was einem irgendwie peinlich ist.
Im Buch monologisiert ein Mann über sein Leben, über eben jenen Hundewunsch des Kindes, über Vorsätze und über die seltsame Eigenart, unbedingt ein Hobby haben zu müssen und auch noch drüber sprechen zu müssen.
Das Buch hat fünf Kapitel, die ersten beiden sind unfassbar komisch, die anderen drei sind leider schon wieder ein bisschen flacher. Aber die Art, wie das aufgeschrieben ist, macht Spaß. Es ist, als ob der Typ vor einem steht und erzählt – mit allen plötzlichen Einschüben und seltsamen Gedankengängen.
Aber, lieber dtv: 9,90 Euro für 79 Seiten – ein bisschen happig, oder?

Jess Jochimsen: Was sollen die Leute denken
dtv, 79 Seiten
7/10


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