Die Ahnung eines Lichtfestivals im Bus 100

Meine Teilnahme am „Festival of Lights“ in Berlin beschränkte sich bislang auf: auf dem Alexanderplatz auf den bunten Fernsehturm glotzen, auf der A100 am ICC vorbeifahren, auf dem Pariser Platz auf das Brandenburger Tor starren.
Deshalb starteten wir in diesem Jahr einen neuen Versuch. Blöd nur: Es regnete.

Von der Friedrichstraße aus liefen wir zum Berliner Dom und … joa, glotzten ein paar Minuten auf den Berliner Dom, der zugegebenermaßen nett angestrahlt war. Und dahinter wieder der bunte Fernsehturm.
Bei dem Schietwetter hatten wir keine große Lust, weiter durch die Stadt zu latschen. Unsere Lösung: Wir fahren mit der 100er-Bus durchs Zentrum. Allerdings fuhren an uns immer wieder Busse vorbei, die mehr als voll waren. Unsere Lösung 2: Wir fahren mit der S-Bahn zum Zoo und steigen dort in den Bus, der wieder zum Alex fährt.

Keine gute Idee.
Einerseits haben wir uns vorgenommen, mit dem 100er-Bus noch mal im Hellen durch die Stadt zu zuckeln.
Andererseits: Bei Regen, im Dunkeln hat das keinen Sinn. Das „Festival of Lights“ sieht man dann im 100er-Bus jedenfalls nicht. Die Berliner Busse haben (wie wahrscheinlich alle anderen Busse) auch, keine Lüftung.
Somit war es nicht nur dunkel, sondern auch grau – durch die beschlagenen Scheiben war nichts zu sehen. Links: die Goldelse. Angeblich. Rechts: das Brandenburger Tor. Wahrscheinlich.

Im Bus hatten wir es dafür mit einer schwäbischen Touristin zu tun, die irgendeine stinkende Feinkost aus dem KaDeWe in ihren Mund schob. Der halbe Bus stank nach Knoblauch, aber der Touritante ging das an ihrem schwäbischen Arsch erstaunlich weit vorbei. Mist, hätte ich mir mal einen Döner mitgenommen…
Wenigstens hat sie, ebenso wie ihr Mann, ab und zu mal die Frontscheibe in der oberen Busetage freigemacht.
Als wir am Alex, der Endhaltestelle angekommen waren, endete unser Lichtfestival – oder das, was wir davon erahnen konnten.


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