Wie beim ersten Mal

31 Jahre. Das ist eine lange Zeit.
Kay (Meryl Streep) und Arnold (Tommy Lee Jones) sind 31 Jahre verheiratet. Sie führen eine… ja, was eigentlich? Kann man noch sagen, dass sie eine Ehe führen? Klar, sie leben zusammen in einem Haus. Sie macht ihm morgens Speck und ein Spiegelei. Dann geht er, und abends schläft er bei seiner Golfsport-Sendung ein. Sie schlafen in getrennten Schlafzimmern. Sex? Ein Kuss? Eine Berührung wenigstens? Das kommt nicht oder kaum noch vor.
Kay jedenfalls hat die Nase voll. Entweder ist diese Ehe noch zu retten oder es ist eben Schluss. Letzteres spricht sie nicht aus. Stattdessen bezahlt sie einen Eheberater (Steve Carell). Sie bringt Arnold dazu, mit ihr zu fliegen. Dem aber geht das alles total auf den Geist. Am liebsten würde er sofort wieder abreisen. Das Aus für die Ehe?

„Wie beim ersten Mal“ müssen sich Key und Arnold annähern. Ganz vorsichtig, voller Angst. Es ist unglaublich rührend, sich das anzusehen.
David Frankels Film zeigt, was passieren kann, wenn man sich auseinander lebt. Und vor allem, wenn man sich damit nicht auseinandersetzen will. Was passiert, wenn still und heimlich die Liebe stirbt. Auf der einen Seite ist es durchaus lustig zu beobachten, wie Arnold vor sich hinblubbert – gleichzeitig ist es unendlich traurig.
Letztendlich passiert in diesem Film gar nicht so viel. Ein Ehepaar spricht mit ihrem Therapeuten. Zwischendurch versuchen sie klarzukommen. Jegliche Action fehlt, und das ist gut so.
Ein wunderbarer leiser Film.

8/10


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