Heiter bis wolkig

Okay, die Idee ist bescheuert: Wenn Tim (Max Riemelt) und Can (Elyas M’Barek) in die Kneipe gehen, dann reißen sie Mädchen auf. Can spricht eins an, zeigt auf Tim und erzählt, sein bester Freund habe Krebs, lebe nicht mehr lange und habe noch einen letzten Wunsch. Schon klar, welchen.
Bei Marie (Anna Fischer) klappt das gut. Tim kommt mit seiner Masche durch. Es gibt da allerdings ein Problem: Marie hat eine Schwester – und die hat Krebs, aber wirklich. Edda (Jessica Schwarz) hat nur noch ein Vierteljahr zu leben. Das ändert alles, zumal sich Tim ersthaft in Marie erlebt. Aber wie kann daraus etwas Festes werden, wenn er Marie nicht die Wahrheit sagt?

Fast hat der Film von Marco Petry nach den ersten Minuten seinen Ruf weg: Klamauk. Aber „Heiter bis wolkig“ ist glücklicherweise mehr. Tim muss sich nämlich im Laufe der Zeit wirklich Gedanken machen – über die Liebe, das Leben und über Edda. Die nimmt ihn nämlich in die Pflicht und spannt ihn in ihr zu Ende gehendes Leben mit ein.
So wird aus dem Klamauk ein durchaus ernsthafter Film, wenn auch nicht übermäßig tiefsinnig.
Jessica Schwarz hat sich für ihre Rolle extra ein paar Kilo runtergehungert, sie spielt die verzweifelte, aber dann doch wieder lebensbejahende Edda wirklich toll. Auch Anna Fischer zeigt, dass sie eine wunderbare Schauspielerin ist.
Klar, das Thema gibt es vor: Am Ende hört man überall im (ausverkauften) Kinosaal schniefen und schnauben…

8/10


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