Dein Weg

Spätestens seit Hape Kerkeling den Jakobsweg gelaufen ist und darüber ein Buch geschrieben hat, ist der Pilgerweg auch in Deutschland recht bekannt. Hunderttausende laufen jährlich den Camino nach Santiago de Compostela in Spanien.

Auch Tom Avery (Martin Sheen) ist auf dem Jakobsweg unterwegs – obwohl das eigentlich nie so geplant war.
Avery, der erfolgreiche Augenarzt, führt ein gutes Leben. Auf dem Golfplatz bekommt er einen Anruf: Sein Sohn ist tot, gestorben auf dem Jakobsweg. Avery reist nach Frankreich, um den Mann nach Hause zu überführen.
Er entschließt sich spontan: Er will den Weg ablaufen, den eigentlich sein Sohn bewältigen wollte. Er macht es für seinen Sohn. Und für sich selbst, aber das stellt er erst im Laufe der Zeit fest.
Auf dem Camino trifft er auf einige Wegbegleiter, die ihm bald nicht mehr von der Seite weichen. Alle haben sie einen Grund, warum sie auf dem Jakobsweg unterwegs sind.

„Dein Weg“ ist eine spannend-entspannende Reise. Wir begegnen wunderlichen, sympathischen, witzigen und auch anstregenden Menschen – wie das eben so ist auf einer Wanderung. Der Film von Emilio Estevez (der auch den immer wieder auftauchenden Sohn Daniel spielt) begleitet alle diese Pilger.
Allerdings wirkt die Reise ziemlich geschönt – in anderen Erzählungen vom Jakobsweg erschien die Tour gerade am Anfang sehr beschwerlich, hier sind es eher die zwischenmenschlichen Probleme. Dass aber landschaftlich viel zu sehen gibt, das ist unbestreitbar.
Wenn die Pilger irgendwann Santiago erreichen und das riesige Weihrauchfass durchs Kirchenschiff wirbelt, dann ist das immer wieder – so auch in „Dein Weg“ ergreifend.

8/10


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