Moonrise Kingdom

„Die Liebe ist ein seltsames Spiel!“
Allerdings kommt und geht sie in diesem Film nicht von einem zum anderen. Hier kommt sie ganz plötzlich, und sie bleibt. Und zwei Menschen kämpfen darum, dass sie bleiben darf.

Sommer 1965, auf einer kleinen Insel vor der Küste Neuenglands. Der junge Pfadfinder Sam (Jared Gilman) hat die Schnauze voll vom Camp. Er kündigt. Er hat nämlich was Besseres vor. Der junge Mann, gerade mal zwölf, ist verliebt. Er will sich mit Suzy (Kara Hayward) treffen, um gemeinsam mit ihr auszubüchsen.
Während sich die beiden ihre Liebe gestehen und das Leben genießen, herrscht auf der Insel aufruhr: im Camp, weil Scout Master Ward (Edward Norton) Sam unbedingt wieder finden will. Und bei Suzys Eltern (Bill Murray und Frances McDormand), die schier ausrasten vor lauter … na ja, vielleicht nicht gerade vor lauter Sorge, eher aus Ärger.
Es beginnt eine große Suchaktion, und Sam und Suzy wissen sich zu wehren. Auch wenn’s dabei blutig wird.

„Moonrise Kingdom“ ist besonders. Aber bei Regisseur Wes Anderson kann man das auch erwarten. Er schuf schon außergewöhnliche Filme wie die „Royal Tenenbaums“, und auch hier kommt man aus dem Staunen nicht mehr raus.
Da ist diese Geschichte von dem etwas seltsamen Sam, der aber auch sehr klug und irgendwie dann doch liebenswürdig ist. Dann sind da lauter schrullige Figuren: der Gruppenleiter Edward Norton, der Polizist Bruce Willis, dazu Bill Murray, Tilda Swinton und Harvey Keitel.
Es gibt eine Art Erzähler, der sich einfach mal das Licht der Kamera anknipst, und der natürlich am Anfang schon weiß, dass in drei Tagen ein Sturm aufzieht. Und nicht zuletzt der Junge und das Mädchen, fast sind sie noch Kinder, die sich so sehr lieben, dass sie durch dick und dünn gehen, allem trotzdem, das sich ihnen in den Weg stellt.
Es ist ein spannender Film, ein herzensguter, liebenswerter, ein sehr skurriler, manchmal schon ein bisschen bescheuert.
„Moonrise Kingdom“ ist kein Meilenstein der Filmgeschichte, aber schon der Beweis, dass Kino mehr zu bieten hat, als 08-15-Herzschmerz-Geschichten.

8/10


Beitrag veröffentlicht

in

von

Schlagwörter:

Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert