Brautpaar auf Probe

MO 21.05.2012 | 1.05 Uhr (Di.) | Das Erste

Hach, ist das schön: Da stehen die Leute im Flugzeug doch wirklich auf, um zu protestieren, weil der arme Koofi nach Ghana abgeschoben werden soll. Aber natürlich geht die Sache gut aus: Koofi darf bleiben.

Schöne heile Welt. In den schmalzigen Filmen der ARD ist sogar das brandheiße Thema der Abschiebungen eine schmierige Angelegenheit.
Die TV-Seife „Brautpaar auf Probe“ lief 2005 im Hauptabendprogramm, die Wiederholung sieben Jahre später schaffte es dann nur in die Nacht. Und eigentlich gehört der Schmachtfetzen auch genau dort hin.

Lisa ist eine alleinerziehende Mutter, die von ihrer Freundin überredet wird, einen Mann aus Ghana zu heiraten, damit er nicht abgeschoben wird. Der ist natürlich ein Schönling, und Lisa verliebt sich auch ganz dolle in ihn. Er sich aber nicht in sie – vorerst. Dann ist da noch der Mann von der Ausländerbehörde, die das ganze – zurecht – für einen Fake hält.
Aber die heile Welt der ARD wäre nicht heil, wenn Koofi tatsächlich abgeschoben worden wäre. Das wäre wohl ein bisschen zu viel Dramatik gewesen. Und so stehen Lisa und Koofi am Ende am Flughafen und sehen auf das ohne Koofi abfliegende Air-Berlin-Flugzeug (natürlich keine Schleichwerbung).
Das sind Filme, die die Welt dringend braucht. Kann man denn nicht mal nachts auf anspruchsvolle Stoffe hoffen?


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