Hasenscheisse: Bernd am Grill

DO 17.05.2012 | 17.12 Uhr | Ostseewelle

Am Männertag spielt die Ostseewelle aber auch mal ganz abgefahrene Songs. Lieder, die an normalen Tagen viel zu blöd, zu schlagerig für den coolen Musiksender in Mecklenburg-Vorpommern sind. So lief Himmelfahrt der Song über „Bernd am Grill“, der mit dem Bierchen in der Hand und der sagt: „Fleisch und Würschte grilln, ist allet, wat ick will.“ Die Hörer haben es sich so gewünscht, und zum Herrentag kann man das schon mal durchgehen lassen.

Also kündigte der Moderator die Band Hasenköttel an.
Hasenköttel?
Heißen die nicht Hasenscheisse? Und ist der Name „Hasenscheisse“ etwa zu, ähm, vulgär für die familiäre Ostseewelle? Möchte der Moderator das Wort „Scheiße“ nicht öffentlich sagen?
Nun ja, ich kann das verstehen. Wenn in anderen Liedern „Fuck“ vorkommt oder „Arschloch“ oder „Bitch“, dann wird das bei der Ostseewelle bestimmt auch familiengerecht hingebogen.

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Kommentare

Eine Antwort zu „Hasenscheisse: Bernd am Grill“

  1. ThomasS

    Nun ja … wer auch immer bei jedem rustikalen Volks- und/oder Gartenfest am Grill steht – möge die Person nun auf den Namen Bernd, Klaus, Ralf oder Waltraud hören – hätte es sich zweifellos verdient, mal mit einer Riesenportion Hasen Sch***e überhäuft zu werden. Steht doch der Hase recht weit unten in der fleischlichen Nahrungskette und kann sich gegen Bedrohungen von außen nur dadurch zur Wehr setzen, dass er die Beine in die Hand nimmt und wegflitzt. Dass das nicht immer klappt, zeigt sich dadurch, dass bei aggressiveren Lebewesen aller Art immer noch viel zu oft „Hase“ auf der Speisekarte steht. So will es jedenfalls die Natur. Somit ist es aller Ehren wert, dass Menschen die Partei dieses von Natur aus schwachen Wesens ergreifen und zumindest metaphorisch dessen Kot auf all diejenigen Zeitgenossen herabregnen lassen mögen, die dieses wehrlose Leben nicht zu achten wissen, sondern es einfach auf den Grill schmeißen. Ich befürchte aber, der Großteil von denen ernährt sich – wie im Song angedeutet – aus Überzeugung tatsächlich seit Jahren nur noch von Vollkornbrot und Haferflocken. Oder sie reden sich ein, dass dieses Tofu-Zeuchs doch eigentlich ein super Fleischersatz sei. Und glauben sich das am Ende selbst, weil ihnen die nötigen Proteine fehlen. Wieviele von denen das nur machen, um in einem Ausbund an Selbstverleugnung irgendeine knackige 20-jährige Öko-Tussi in den Jute-Schlafsack zu kriegen, obgleich sie sich im Innersten nach einem saftigen Steak sehnen (oder zumindest nach einer Currywurst), will ich allerdings gar nicht wissen. Die betreffenden Leute selbst hinterfragen ihre Motivation vermutlich auch nicht, also warum soll ich das tun.

    Warum da eigentlich nicht einen Kompromiss wagen. Die Vorbilder der Ökos sind doch die Naturvölker. Gut, bei den Maoris in Neuseeland und bei den Aboriginies in Australien gelten auch gebackene Grillen und Riesenameisen als Delikatessen. Die sind noch kleiner und wehrloser als ein Hase. Aber soooo genau muss man das ja nun auch wieder nicht nehmen. Ich würd mich da eher an diesen Erzählungen aus der Indianerwelt orietieren. Die haben sich ja durchaus auch von Fleisch ernährt. Aber immerhin sollen sie sich bei jedem erlegten Tier posthum bedankt haben, dass es ihnen die nötige Nahrung zum Überleben geliefert hat. Kurzum: Die Krieger haben jedem erlegten Tier ihre Wertschätzung zuteil werden lassen. Sogar dann, wenn es „nur“ ein Hase war …

    Vielleicht sollte das deutschlandweit auch jeder „Bernd am Grill“ einführen. Etwa in dem Sinne: Jeder der von Bernd & Co ne Wurst oder ein Steak haben will, muss zuerst irgendwie das Tier ehren, das dafür sein Leben lassen musste. Vielleicht durch Aufsagen eines Gedichts oder so. Wenn die Leute selbst dafür zu blöd sind, dann brennt das Fleisch halt an. Da muss müssen dann auch Bernd & Co mal durch … „Grillmeister“-Ehre hin oder her.

    Was hältst du von dieser Kompromisslösung?

    Warum der Moderator die Band nicht mit ihrem echten Namen „HASENSCHEISSE“ angesagt hat, das könnte 2 Gründe haben. Zum einen steht er vielleicht selbst gern am Grill oder holt sich gern was von demselben. Und da ist es ihm als Rache atürlich wesentlich angenehmer, wenn es nur ein paar harte Köttel regnet, als wenn es eine komplette Darmentleerung setzt.

    Oder aber, es ist so, wei du vermutest: Dass es ein „No Go“ ist, Fäkalausdrücke über den Äther zu schicken. In dem Fall hätte ich mir diesen Kommentar definitiv ersparen können. Und jeder „Bernd vom Grill“ kann ebenso aufatmen wie seine Kunden. 😉

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