Ausgerechnet Sibirien

Huuu!! In Sibirien soll es ja immer so verdammt kalt sein.
Ist es aber nicht. Also, jedenfalls im Sommer.
Diese Erfahrung macht Matthias Bleuel (Joachim Król), als er für den Modeversandhandel, für den er arbeitet, von Leverkusen ins weit erntfernte Südsibirien reist. Vor Ort ist Bleuel mit dem land und der Situation völlig überfordert. Er kann die Sprache nicht, er kennt die Sitten nicht, und der Dolmetscher Artjom (Vladimir Burlakov) übersetzt gern mal nicht das, was Bleuel auf Deutsch erzählt.
Bei einem Straßenkonzert jedoch ändert sich die Lage schlagartig. Bleuel verliebt sich: in die Musik, in die Frau, die die Musik macht, und in das Land. Matthias reist ihr mit Artjom hinterher. Eine echte Odyssee.

Der größte Verdienst von Ralf Huettners Film ist, dass er Einblicke in einen hier eher unbekannten Winkel Russlands gestattet: Wann spielen deutsche Filme (bzw Co-Produktionen) schon mal in Sibirien, von dem hierzulande ja tatsächlich nur das Klischee der mörderischen Winterkälte bekannt ist.
Die Geschichte ist durchaus herzig. Der deutsche Vertreter der Klamottenfirma komtm tappsig ins fremde Land und kapiert erstmal nichts. Daraus entsteht die eine oder andere Situationskomik. Nur manchmal wirkt er etwas behäbig, nicht ganz auf den Punkt, eher umschweifig.
Schön ist, dass von deutscher Seite fast jede Nebenrolle prominent besetzt ist: Katja Riemann ist dabei, ebenso Armin Rohde und Michael Degen.
Joachim Król und Vladimir Burlakov sind ein wunderbares Gespann, beide lassen sich mehr und mehr in ihr Leben schauen.
Am Ende denkt man wie Joachim Król: „Ausgerechnet Sibirien“? Ist doch ganz schön da – also, jedenfalls an einigen Ecken.

7/10


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