Hennigsdorfer Nacktarsch

Sie ahnt nichts Böses, die junge Frau. Sie hat es sich gemütlich gemacht auf dem Hennigsdorfer Postplatz. Sitzt auf den Steinen und blickt zur Bühne, auf der Musikschulkinder tanzen.
Was sie jedoch nicht bedenkt: Wenn sie sitzt, rutscht ihre Jeans runter und gibt einen großen Teil ihres Hintern frei. Einen wirklich sehr großen Teil. Ein Schlüpper ist nicht zu sehen, nur eben ihr Hintern.

Das fällt auf. Nicht nur mir. Im Hintergrund höre ich Gelächter. Die junge Frau ist schon Postplatz-Thema. Gemerkt hat sie es allerdings immer noch nicht. Sie setzt sich ein wenig um, macht es sich noch bequemer – und gibt noch mehr Hintern zur Ansicht frei. Das Gemurmel wird lauter.
Hennigsdorfer Nacktarsch.
Dann jedoch nähert sich von hinten ein älterer Herr. Er hat einen Bierbecher in der Hand. Er schleicht sich an, beugt sich runter und hält den sicherlich kühlen Becher an die linke Arschbacke.
Die Frau zuckt zusammen, aber sie dreht sich nicht um. Sie sagt auch nichts. Erstmal tut sie so, als sei nichts. Aber sie weiß genau, was das zu bedeuten hatte.
Nach und nach beginnt sie, die Hose hochzuziehen. Dann ziehe sie die Bluse rüber. Später legt sie sich eine Jacke um.
Die Männer im Hintergrund scheinen das ein bisschen zu bedauern. Aber vielleicht auch nicht.


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