Und wenn wir alle zusammenziehen?

Schon mal übers Alter nachgedacht? Was passiert, wenn ich mich alleine nicht mehr versorgen kann? Wer ist dann für mich da, falls ich allein sein sollte? Die Frage lautet im Idealfall: „Und wenn wir alle zusammenziehen?“

Im Film von Stéphane Robelin stellen sich fünf enge Freunde genau diese Frage – und machen sich die Antwort alles andere als einfach.
Jeanne (Jane Fonda) und Albert (Pierre Richard): Sie leidet an einer tödlichen Krankheit, verheimlicht sie jedoch vor ihrem Mann. Er wird von seiner zunehmenden Vergesslichkeit geplagt.
Claude (Claude Rich): Single und mehr oder weniger allein – wenn er nicht gerade mal wieder eine Prostituierte besucht. Als er stürzt, soll er ins Altersheim.
Annie (Geraldine Chaplin) und Jean (Guy Bedos): Sie sind noch die rüstigsten unter den Freunden. Sie ist traurig, dass die Enkel nicht mehr zu Besuch kommen. Er ist politischer Aktivist – und hat die zündende Idee und stellt die alles entscheidende Frage: „Wollen wir alle zusammenziehen?“
Damit die fünf nicht ganz allein mit ihren Problemen sind, holen sie sich zusätzlich den jungen Dirk (Daniel Brühl). Eigentlich soll er nur Alberts Hund pflegen, aber seine Aufgaben wachsen.

Die alten Haudegen. Es ist rührend, sie alle noch mal auf der großen Leinwand zu sehen: Pierre Richard, der große Blonde. Die immer noch hübsche Jane Fonda – ihre Beine sind auch heute noch beeindruckend. Die geradezu majestätische Geraldine Chaplin. Dazwischen Daniel Brühl, der Hahn im Korb.
Allein die Schauspielerriege ist ein Grund, sich diesen Film anzusehen.
Ansonsten zeigt er ein fast schon romantisches Bild des Alters.
Man mache sich über alles Gedanken, man versichert sein Haus, sein Leben – aber was man mit den letzten Jahren des Lebens anfängt, darüber denke man nie nach. Jeanne sagt das im Film, und es ist eine bittere Wahrheit. Dieses Thema möchte man verdrängen, aber wenn es zu spät ist, müssen andere die Entscheidungen treffen, was mit einem passieren soll.
Hier jedoch entscheiden sich fünf Freunde, füreinander da zu sein. Sich gegenseitig zu helfen, sich zu ermuntern.
Dieser Mix aus Komödie und Drama ist selbst in seinen traurigen Momenten lebensbejahend. Man geht mit einem melancholischen Lächeln aus dem Kino – und mit vielen Fragen die Zukunft betreffend…

8/10


Beitrag veröffentlicht

in

von

Schlagwörter:

Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert