Schlau wie die Tagesschau

SA 07.04.2012 | 20.15 Uhr | Das Erste

Das hätte sich Jens Riewa wohl auch nie träumen lassen. Der Tagesschau-Sprecher hängt an einem Haken und muss sich von seinen Kollegen Tom Buhrow und Susanne Stichler an einem Seil hochziehen lassen. So kann Riewa ein Schildchen an der Stelle befestigen, wo er das richtige „Wort des Jahres“ vermutet.
Bei der ARD wird man sich gedacht haben: Warum ordentlich machen, wenn es auch auf die bekloppte Weise geht?

Weil die „Tagesschau“ zu Weihnachten 60 Jahre alt wird, fand die Feier dazu schon zu Ostern statt. Ist nicht logisch, hat sich aber wahrscheinlich auch niemand nähere Gedanken dazu gemacht. „Schlau wie die Tagesschau“ hieß die zweiteilige Show, die am Donnerstag und Sonnabend zur besten Sendezeit im Ersten lief.
Man hat sich allerdings nicht viel Mühe gegeben, die „Tagesschau“ ordentlich zu würdigen. Stattdessen holte man zum gefühlten 177. Mal ein Quizkonzept aus der Schublade, das Frank Plasberg sowieso schon jedes Jahr vor Silvester moderiert. Die Tagesschaushow war nur eine leicht abgewandelte Variante von „20xx – Das Quiz“.

Ein Spiel, in welchem Jahr bestimmte „Wörter des Jahres“ gekürt wurden, ist da eigentlich ganz interessant, warum man das allerdings so unsinnig umsetzen muss, dass sich Jens Riewa und sein Gegenspieler Günther Jauch an einem Seil hängend lächerlich machen müssen, ist völlig unklar.
Mit dem Titel „Schlau wie die Tagesschau“ hatte die Sendung sowieso nichts am Hut. Irgendwelche Spaßfragen haben mit Schlauheit ebenso wenig zu tun wie Eisstockschießen, um Olympiaringe aufsteigen zu lassen.
Klar muss eine fast dreistündige Show ein paar Unterhaltungselemente haben, ein bisschen mehr Substanz wäre trotzdem schön gewesen.

PS: Glückwünsche für die „Tagesschau“ gibt’s von mir erst Weihnachten. Vorher bringt’s Unglück. Das weiß man doch!


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