Komm, schöner Tod

DO 05.04.2012 | 22.20 Uhr | ZDF

Sterbehilfe – oft noch ein Tabuthema. Aber beim ZDF war man mal mutig und zeigte am Donnerstagabend einen Film namens „Komm, schöner Tod“. Darin ging es um die überalterte Gesellschaft in der Zukunft und der Art und Weise, wie sich die Menschen den Alten entledigen wollen.
Dann aber der Skandal: Der für 20.15 Uhr konzipierte Film wurde auf den späteren Abend verbannt, ZDF-Chefredakteur Peter Frey fand trotzdem, das sei ein sehr guter Sendeplatz für den Film. Und natürlich: Die Filmemacher waren stinkig. Zurecht, dachte man.

Am Donnerstag lief nun also „Komm, schöner Tod“ im ZDF. Und nun ist klar: Das von Regina Ziegler produzierte TV-Drama war einfach zu schlecht für die Primetime.
Der Film spielte in einer nicht näher benannten Zukunft, in der die Alten wie Dreck behandelt werden. Wie Hunde werden sie auf der Straße eingesammelt und ins Heim gesteckt. Dort werden sie nach und nach um die Ecke gebracht.

Das hätte ein packender Stoff sein können. Sterbehilfe überhaupt ist ein spannendes Thema. Nur leider ist „Komm, schöner Tod“ kein Beitrag dazu. Viel zu grotesk sind die Figuren überzeichnet. Der erfolgreiche Alte, der sich sein Leben quasi erkauft. Der überkandidelte Geschäftsmann, die aufgebretzelte Frau, die übermotivierten Hun… äh, Altenfänger.
Dieser film war über weite Strecken abechselnd doof und langweilig.

Warum muss dieses Thema in der Zukunft spielen? In einer, die – wie schon öfter im ZDF – sehr unscharf und vage dargestellten Zukunft. Warum müssen die gezeigten Leute immer einen übertriebenen Charakter haben? Warum nimmt man das Thema nicht einfach mal ernst?

Senderintern beschwerte sich ein ZDF-Redakteur über „die Mutlosigkeit des Systems“. Nun ja, „Komm, schöner Tod“ war genau das auch: mutlos.


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