Echo 2012

DO 22.03.2012 | 20.15 Uhr | Das Erste

Wolfgang Niedecken von der Gruppe Bap hatte einen Schlaganfall. Es geht ihm wieder gut.
Am Donnerstag hat Wolfgang Niedecken den Echo für das Lebenswerk bekommen.
Diese beiden Dinge haben natürlich nuir wenig miteinander zu tun. Campino von den Toten Hosen hat trotzdem eine herzzerreißende Rede gehalten, dass ja alle dankbar sind. Und alle haben geweint und sind aufgestanden, als Niedecken den Echo entgegennahm.
Wie rührend. Wie pathetisch. Das war so schön, und leider hatte ich grad kein Taschentuch parat.
Aber zum Glück war der „Echo 2012“ danach ja vorbei.

Rosenstolz haben ihren Preis für das beste Album des Jahres nicht mal selbst abgeholt. Es heißt zwar „Wir sind am Leben“, den Eindruck machen sie aber momentan nicht gerade. Sie sind völlig von der Bildfläche verschwunden. Mal wieder.
Enttäuschend war auch der Auftritt von Lana del Ray. So grauenvoll wie in der Liveshow klingt „Radiogames“ im Radio sonst nie. Kaum einen Ton getroffen, kraftlose zittrige Stimme. Das war nix.
Dass Marilyn Manson irgendwie abwesend wirkte (wusste er, wo er sich befand?), scheint ja nichts Neues mehr zu sein. Der gemeinsame Auftritt mit Rammstein geht als echtes ARD-Kuriosum in die Geschichte des Senders ein.

Aber man muss ja nicht alles schlecht machen. Dass Ina Müller einen Medienpartner-Echo (oder so ähnlich) bekam, passt. Wenn in „Inas Nacht“ Musiker auftreten und dort gemeinsam mit Ina singen, ist das oft sehr schön und macht neugierig auf die Künstler. Und auch ihr Album ist wunderbar und war zudem wohl noch so erfolgreich, dass sie als beste Künstlerin ausgezeichnet wurde.
Dass Tim Bendzko bester Newcomer ist, ist auf jeden Fall besser, als wenn es DSDS-Gewinner Pierto Lombardi (sein wohl letzter Auftritt beim Echo) geworden wäre. Gotyes „Somebody that I used to know“ ist auch völlig zurecht der beste Song des Jahres.

Dass Bushido und Sido wieder provozierten (ich fands ja doch ziemlich cool), wird sicher bei vielen für Pickel gesorgt haben.
Alles in allem haben sich die Macher alle Mühe gegeben, aus dem „Echo 2012“ eine recht ansehnliche Show zu machen. Ist ihnen an vielen Stellen gelungen. Und was wäre so eine Show ohne die üblichen Aufreger?


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Kommentare

Eine Antwort zu „Echo 2012“

  1. […] Show verkaufte, war nicht mehr als biederes, langweiliges Einerlei. Nach der recht unterhaltsamen 2012er-Ausgabe, ist nun wieder ein Tiefpunkt erreicht. Mit der Verpflichtung von Helene Fischer als Moderatorin […]

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