Damals haben sie dort getanzt

Das Klubhaus in der Altstadt von Kremmen steht seit nahezu 20 Jahren leer. Heute konnten wir einen Blick rein werfen und einen Eindruck gewinnen, was in vergangenen Zeiten dort mal alles los war.

Im Erdgeschoss befindet sich eine alte Gaststätte, die Wände sind sogar noch relativ frisch gestrichen. Dafür haben die Produktionsfirmen gesorgt, die in diesen Räumen verschiedene Filme gedreht haben.
„Wie viele Leute hier schon rübergelatscht sind?“, fragte er einer Stadtverordneten, der bei der Führung dabei war, nachdenklich. Im Raum nebenan fanden immer die Frauentagsfeiern statt, erzählte ein anderer.

In der Etage darüber befindet sich Kremmens wohl schönster – oder zumindest größter – öffentlicher Raum. Der große Saal eignete sich für Veranstaltungen für bis zu 200 Leute. Vorn ist eine Bühne, wahrscheinlich könnte man dort sogar Kinofilme zeigen.
„Hier haben wir immer getanzt“, erzählte jemand. Nach der Wende, 1990, fanden hier die großen Wahlveranstaltungen, u.a. mit Walter Momper, statt. Ziemlich bald danach muss Schluss gewesen sein mit den Partys.

Überall liegt Kram auf dem Boden. Der Putz an den Wänden ist brüchtig. An einer der Wände im Saal hängt ein großer Banner aus den 80ern (könnte allerdings auch eine übriggebliebene Filmkulisse gewesen sein).
Ein weiteres Stockwerk darüber befinden sich die Räume der alten Schule, die sich bis 1971 dort befand. Einer der Stadtverordneten ging dort sogar ein Jahr lang zur Schule und erinnerte sich an die Holzbänke und die Tintenfässer.

2013 soll das Gebäude – also die Fassade, das dach sowie einige Innenbauten – von der Stadt saniert werden. Vorher wird sich für das Haus wohl kein Investor finden. Er wird es auch schwer haben, denn der Denkmalschutz hat an der Stelle mehr als ein Wörtchen mitzureden.


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